Insgesamt bis zu 160 Millionen neue Aktien werde man an professionelle Investoren ausgeben, teilte Meyer Burger am Mittwochabend mit. Die neuen Papiere werden aus dem bestehenden genehmigten Aktienkapital unter Ausschluss des Bezugsrechts für bestehende Aktionäre den Investoren angeboten.

Die Privatplatzierung wird im Schnellverfahren über die Bühne gehen. Bei Meyer Burger wird damit gerechnet, dass das Bookbuilding-Verfahren bis morgen Donnerstag vor Börseneröffnung zum Abschluss gebracht werden kann. Dann werde man auch Details dazu wie Angebotspreis oder die definitive Zahl der ausgegebenen Aktien kommunizieren. Diese würden voraussichtlich am 5. Juli kotiert.

Auch die Wandelanleihe im Umfang von rund 125 Millionen Euro wird institutionellen Investoren angeboten. Sie werde mit einem Coupon im Bereich von 2,75 bis 3,25 Prozent ausgestattet, dies mit Rückzahlung im Jahr 2027.

Die Anleihe kann aber auch in Namenaktien von Meyer Burger gewandelt werden. Der anfängliche Preis beinhalte eine Wandelprämie und dürfte zwischen 25 und 30 Prozent über dem Referenzaktienkurs festgelegt werden, hiess es weiter. Meyer Burger hat dabei ab 2025 ein Rückkaufsrecht für die Anleihe.

Weiterer Ausbau

Vor kurzem hatte die Gruppe mit einem Konsortialkredit über 125 Millionen Euro und einem sogenannten Factoringvertrag in der Höhe von 60 Millionen bereits Gelder gesichert. Diese Kredite werden zum Grossteil von der Bundesrepublik Deutschland und den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt garantiert. Sie sind an die Produktion in den deutschen Werken in Thalheim und Freiberg gekoppelt und es wurde eine Stärkung des Eigenkapitals verlangt.

Mit den frischen Mitteln will Meyer Burger den Umbau der Gruppe weiter vorantreiben. Das Ziel sei es, zu einem führenden europäischen Hersteller von Solarzellen und -modulen heranzuwachsen, schrieb die Gruppe. Meyer Burger will dabei seine Verkaufsaktivitäten auf das Premium-Segment von Solar-Dachanlagen für Wohnhäuser und kleinere Geschäftskunden konzentrieren sowie auf Versorgungsunternehmen.

Geografisch will sich Meyer Burger gemäss Erfurt auf die Märkte in Europa und USA sowie in Zukunft auch auf Australien und Japan fokussieren. Dies seien einerseits grosse Märkte und andererseits würden dort die Marktteilnehmer höhere Preise für eine bessere Qualität akzeptieren.

Die Gesellschaft hat nach Jahren ohne wirtschaftlichen Erfolg im vergangenen Jahr die Strategie geändert: Statt wie bisher Maschinen zur Herstellung von Solarzellen zu entwickeln und an Solarzellenproduzenten zu verkaufen, will das Unternehmen fortan selbst Solarzellen und -module herstellen.

(AWP)