Der Solartechnikkonzern Meyer Burger verliert seine Finanzchefin Natalie Benedikt. Diese verlässt das Unternehmen nach nur wenigen Wochen auf eigenen Wunsch wieder. Über die genauen Beweggründe schweigt man sich aus.

Dass der Öffentlichkeit noch kein Nachfolger vorgestellt werden kann, lässt erahnen, dass der Entscheid zumindest für das Unternehmen überraschend kommt.

Zahlen stehen erst am 24. März an

In Analystenkreisen zeigt man sich sichtlich irritiert darüber, dass die Finanzchefin nach so kurzer Zeit bereits wieder hinwirft. Er habe schon viele merkwürdige Dinge erlebt, schreibt etwa der für Mirabaud Securities tätige Analyst. Doch selbst er muss zugeben, noch nie ein so kurzes Gastspiel eines Finanzchefs beobachtet zu haben.

Im Hinblick auf die Jahresergebnisveröffentlichung vom 24. März rechnet der Analyst mit eher bescheidenen Umsätzen und tiefroten Zahlen. Sein Interesse gilt denn auch der Auftragslage, der Preisgestaltung sowie den Aussagen rund um das Erreichen der Gewinnschwelle.

Angesichts der starken längerfristigen Wachstumsaussichten wird die Meyer-Burger-Aktie bei Mirabaud Securities wie bis anhin mit einem Kursziel von 80 Rappen zum Kauf empfohlen.

Während andere Analysten ebenfalls irritiert sind, gibt sich jener der US-Investmentbank Jefferies ziemlich entspannt. Wie er nach einem Kontakt mit dem Unternehmen selbst berichtet, wird die Suche nach einem Nachfolger für Benedikt in Kürze eingeleitet.

Aktie 20 Prozent tiefer als noch zu Jahresbeginn

Für den Jefferies-Analyst steht zum jetzigen Zeitpunkt vor allem die Stabilität an der Spitze der Konzernleitung und des Verwaltungsrats im Vordergrund. Ausserdem verweist er darauf, dass die Finanzierung des geplanten Kapazitätsausbaus in trockenen Tüchern ist. Auch er stuft die Aktie wie bisher mit "Buy" und einem Kursziel von 80 Rappen ein.

Wusste sich die Meyer-Burger-Aktie anfänglich noch zu behaupten, verliert sie mittlerweile fast 5 Prozent auf 31,6 Rappen. Damit beläuft sich das Minus seit Jahresbeginn auf mehr als 20 Prozent.

Nun fragt sich, wie der Grossaktionär Swisscanto auf diese Neuigkeiten reagiert. Die Fondstochter der Zürcher Kantonalbank hatte ihr Akienpaket am Solartechnikkonzern zuletzt kräftig ausgebaut (der cash Insider berichtete). Noch hat sich der Analyst des Mutterhauses Zürcher Kantonalbank nicht zum Rücktritt der Finanzchefin geäussert. Auch er preist die Aktie mit "Übergewichten" zum Kauf an.