Einmal pro Quartal müssen amerikanische Anlagefonds und Beteiligungsgesellschaften der Börsenaufsicht SEC gegenüber gewissermassen die Hosen runterlassen und Veränderungen bei Firmenbeteiligungen offenlegen. Diesen Meldungen wird in den Medien eine gewaltige Aufmerksamkeit zuteil. Denn die Öffentlichkeit giert regelrecht danach, bei welchen Unternehmen sich Grossinvestoren wie Warren Buffett, George Soros oder Carl Icahn neu eingenistet haben.

Doch auch sonst suchen die beiden Milliardäre George Soros und Carl Icahn immer häufiger die Öffentlichkeit, um ihre Interessen durchzusetzen. Erst im Januar sorgte Soros für Aufsehen, als er in einem Interview vor einem Rückschlag am amerikanischen Aktienmarkt warnte. Wenige Wochen später wurde bekannt, dass sich sein Flaggschiff-Fonds zuvor im grossen Stil mit Put-Optionen auf den amerikanischen Aktienindex eingedeckt hatte.

Privatanleger werden immer häufiger für eigene Zwecke missbraucht

Und auch Carl Icahn versucht aus seinem Ruf als Aktionärsaktivist Kapital zu schlagen. Seit seinem Einstieg bei Apple drängt der Milliardär das US-Kultunternehmen zu einem Aktienrückkaufprogramm im Gegenwert von 50 Milliarden Dollar. Dabei versucht er über die Medien Druck auf die Firmenverantwortlichen aufzubauen.

Um Grossinvestoren wie Warren Buffett, George Soros oder Carl Icahn scharen sich unzählige Trittbrettfahrer. Diese vorwiegend dem Lager der Privatanleger zurechenbaren Marktteilnehmer orientieren sich bei ihrer Investitionstätigkeit sehr stark an ihren Vorbildern. Und diese wissen die damit verbundene Marktmacht gnadenlos zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. So werden die Privatanleger immer häufiger zu Marionetten im Poker um einzelne Unternehmen.

Wie Anleger dennoch von Investorenlegenden lernen können

Dass Anleger durchaus auch von erfolgreichen Grossinvestoren lernen können, zeigt sich am Beispiel von Warren Buffet. Das "Orakel von Omaha" und seine dem Publikum geöffnete Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verdanken ihren Erfolg nicht zuletzt einer strikten Einhaltung ihrer Anlageprinzipien. Buffett verfolgt seit je her eine langfristige Anlagestrategie. Gleichzeitig investiert der Milliardär nur in Unternehmen aus Branchen, die er auch im Grundsatz versteht und deren Tätigkeiten er nachvollziehen kann. So blieben ihm über die letzten Jahrzehnte die Fehltritte anderer Kollegen erspart.

Vorbilder gäbe es indes auch hierzulande. Schweizer Investorenlegenden wie Martin Ebner, Tito Tettamanti oder Giorgio Behr arbeiten lieber im Hintergrund arbeiten und die Öffentlichkeit wenn möglich meiden.

Anstatt Wetten auf einzelne Beteiligungen von Grossinvesotren wie Buffett, Soros oder Icahn abzuschliessen, sollte man sich als Anleger besser die Prinzipien dieser Profis verinnerlichen und zu eigen machen.