Die Fusion solle über ein reines Aktiengeschäft zustande kommen, teilte Caixabank am späten Donnerstagab. Eine Einigung gebe es noch nicht. Bisher seien lediglich Informationen ausgetauscht worden, um die Möglichkeiten auszuloten. Bankia bestätigte ebenfalls, dass es Gespräche gebe.

Seit der Finanzkrise ist die Zahl der Banken in Spanien stark geschrumpft. Rückstellungen für die Corona-Krise und die anhaltend tiefen Leitzinsen in der Euro-Zone setzen die Geldhäuser jedoch weiter unter Druck, sich zu konsolidieren, um Kosten zu senken.

Die Konkurrenten Santander und BBVA sind für sich genommen wegen ihres umfangreichen Auslandsgeschäfts zwar grösser. Durch einen Zusammenschluss von Bankia und Caixabank würde jedoch die grösste Bank in Spanien selbst entstehen.

Bankia musste in der spanischen Immobilienkrise mit Milliardenhilfen des Staats vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Der spanische Staat ist immer noch mit 60 Prozent beteiligt. Bis Ende 2021 muss Spanien seine Anteile wieder veräussern.

Aus dem spanischen Wirtschaftsministerium verlautete, der Rettungsfonds FROB werde Vorschläge der beiden Geldhäuser auf ihre Erfolgsaussichten prüfen. Die Stabilität des Finanzsektors müsse gestärkt und maximaler Gewinn aus dem Anteil herausgeholt werden, hiess es.

(AWP)