Am Hauptsitz in Winterthur und an weiteren europäischen Standorten werden nun noch einmal Stellen abgebaut.

Der Umsatz nahm um 29 Prozent auf 760,0 Millionen Franken ab, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Rückläufig war der Umsatz vor allem im Neumaschinengeschäft (-42%). Die Geschäftsbereiche "After Sales" (-2%) und "Components" (-12%) hielten sich etwas besser.

Der Bestellungseingang nahm hingegen um 7 Prozent auf 926,1 Millionen zu. Der Hauptgrund für die vergleichsweise positive Entwicklung war ein Grossauftrag aus Ägypten, von dem im vierten Quartal bekanntlich 165 Millionen verbucht wurden. Gleichwohl ist in der Mitteilung von einem "niedrigen Bestellungseingang" die Rede.

Insgesamt spürt Rieter demnach unverändert eine "Investitionszurückhaltung" der Kunden. Gründe dafür seien der Handelskonflikt zwischen den USA und China, Überkapazitäten in den Spinnereien sowie politische und ökonomische Unsicherheiten in Regionen, die für Rieter wichtig sind. Dies gilt etwa für die Türkei, wo der Umsatz um 57 Prozent einbrach.

Mit den Zahlen hat Rieter die Erwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt, beim Bestellungseingang aber übertroffen. Diese waren im Schnitt (AWP-Konsens) von einem Umsatz von 806 Millionen und einem Bestellungseingang von 906 Millionen ausgegangen, wobei die Prognosen allerdings weit auseinandergegangen waren.

Gewinn dank Verkauf positiv

Die genauen Gewinnzahlen wird Rieter zwar erst am 10. März veröffentlichen. Gleichwohl werden bereits ziemlich genaue Angaben gemacht. So werde die EBIT-Marge bei rund 11 Prozent und die Reingewinnmarge bei rund 7 Prozent erwartet.

Somit dürfte ein Reingewinn von gut 50 Millionen resultieren. Diese Kennzahl wurde jedoch massgeblich durch einen Sondereffekt positiv beeinflusst. So spülte der Verkauf eines nicht mehr benötigten Fabrikareals im deutschen Ingolstadt bekanntlich rund 60 Millionen Euro in die Kassen.

Abbau von knapp 180 Jobs

Rasche Besserung ist nicht in Sicht. Im Ausblick erwartet die Gesellschaft, dass im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatz und Ergebnis "deutlich unter Vorjahr" resultieren werden.

Deshalb lanciert Rieter ein weiteres Sparprogramm und baut erneut Stellen ab. Insgesamt sollen gegen 180 Jobs wegfallen, darunter 87 am Hauptsitz in Winterthur. Dort werde die Montage von Maschinen eingestellt, so die Mitteilung. Aktuell beschäftigt Rieter in der Schweiz 980 Angestellte. Stellen abgebaut werden laut den Angaben ausserdem in Deutschland, Holland und Tschechien.

Das Sparprogramm soll gemäss den Angaben die laufenden jährlichen Kosten ab 2021 um rund 15 Millionen Franken reduzieren. Im laufenden Jahr werde das Sparprogramm indes einmalige Kosten in der gleichen Grössenordnung verursachen.

(AWP)