Das erfuhr Bloomberg von Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. Der britische Sportwagenhersteller habe vorläufige Gespräche mit Beratern über eine Bewertung einschliesslich Verschuldung geführt, mit der er auf Augenhöhe mit Ferrari käme, hiess es weiter. Zudem könnte das Interesse der Anleger an einem Börsengang in diesem Jahr durch die geplante Expansion in das lukrative Sport Utility Vehicle Segment ab 2019 unterstützt werden.

Eine Aston Martin-Aktienemission in London würde das Comeback der Kultmarke zementieren und einen Test für die Investmentbereitschaft der Anleger in britische Unternehmen im Vorfeld des Brexit im März 2019 darstellen. Das Unternehmen, bekannt für seine Verbindung zum Filmspion James Bond, konnte im vergangenen Jahr erstmals seit 2008 mehr als 5'000 Fahrzeuge ausliefern.

Aston Martin geht davon aus, seine 2017-Prognose von mindestens 180 Millionen Pfund beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisierungen zu übertreffen; das bei einem Umsatz von mehr als 840 Millionen Pfund.

Die Bewertung ist eine vorläufige Schätzung und es wurde keine Entscheidung über die mögliche Börsennotierung getroffen, da die Berater auch andere Optionen für das Unternehmen erwägen, hiess es weiter.

In einer Liga mit Apple, LVMH oder Gucci

"Aston Martin äussert sich grundsätzlich nicht zu Spekulationen über zukünftige Eigentumsverhältnisse oder Kapitalumstrukturierungen", sagte Simon Sproule, ein Sprecher des in Gaydon ansässigen Automobilherstellers. Die Firma wird von Investindustrial Advisors Ltd. kontrolliert, die einen Kommentar ablehnten, sowie von kuwaitischen Investoren.

Die Aston-Martin-Anleihe mit Fälligkeit 2022 stieg letzte Woche in London um 0,59 Prozentpunkte auf 106,10 Prozent - der grösste Kursanstieg seit dem 4. September - nachdem Bloomberg News am Montag über die IPO-Pläne berichtet hatte.

Das Unternehmen will nach eigenen Angaben bis 2019 mit dem Bau des DBX SUV in seinem neuen Werk in Wales beginnen. Beim neuen Vantage Modell für 150'000 Dollar sei fast die gesamte Produktionskapazität für 2018 bereits ausverkauft, sagte Aston Martin im November. Nach Schätzungen von IHS Markit könnte der Konzernabsatz im Jahr 2020 mit 8250 Fahrzeugen um rund 60 Prozent höher liegen.

Ferrari hat einen aktuellen Börsenwert von etwa 21,5 Milliarden Dollar und einen Unternehmenswert, der laut Bloomberg-Daten etwa 18,5 mal so hoch ist wie der für 2018 erwartete Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und Amortisierungen. Der italienische Autobauer übertraf im dritten Quartal eine bereinigte Ebitda-Marge von 30 Prozent - eine seltene Leistung, die das Unternehmen in die Liga von Apple oder Luxusgüterhersteller LVMH und Gucci hob.

(Bloomberg)