Welche Rechte werden vergeben?

Die DFL hat neben sieben Live-Übertragungspaketen auch sieben Pakete mit Zusammenfassungen geschnürt, die vor allem für das frei empfangbare Fernsehen gedacht sind. Daneben werden Rundfunk-Rechte sowie Rechte zur Übertragung von Ausschnitten der Bundesliga-Spiele auf den derzeit gut 100.000 öffentlichen Leinwänden - etwa an Bahnhöfen oder in U-Bahnen - ausgeschrieben. Anders als bei der Vergabe vor vier Jahren hat das Bundeskartellamt nichts dagegen, dass ein einziger Pay-TV-Anbieter alle Live-Spiele überträgt - allerdings müsste dieser dann einige Rechte mit einem Bieter teilen, der die Bundesliga im Internet und auf dem Smartphone zeigt.

Was ändert sich am Spielplan?

Die bei den Fans ungeliebten Montagsspiele in der 1. und der 2. Fussball-Bundesliga fallen weg. In der 1. Bundesliga treten die Mannschaften dafür zehnmal pro Saison am Sonntagabend (19.30 Uhr) an, in der 2. Bundesliga werden die Montagsspiele auf den Samstagabend (20.30 Uhr) verlegt. Einheitliche Anstosszeiten gibt es nur noch am letzten Spieltag.

Welche Einnahmen erwarten die Bundesliga-Vereine?

"Die Rechte sind wertvoller geworden", sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Ein sprunghafter Anstieg wie bei der Ausschreibung 2016, als die Liga die Einnahmen um 83 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro für vier Jahre steigerte, sei aber nicht zu erwarten. Höhere Medienerlöse als die DFL erwirtschaftet weltweit nur die englische Premier League, die im Ausland mehr Fans hat als die Bundesliga. Für die 36 deutschen Profi-Vereine machen die Medien-Erlöse rund ein Viertel ihrer Einnahmen aus.

Wer ist der Favorit?

Für den Pay-TV-Anbieter Sky steht am meisten auf dem Spiel. Er hat die Deutschland-Live-Rechte an der Fussball-Champions-League - seinem zweiten Zugpferd neben der Bundesliga - ganz an den Streaming-Anbieter DAZN und an Amazon Prime verloren. Die Plattform bestritt zuletzt allein rund drei Viertel der Bundesliga-Medienerlöse. Ihr Vorteil ist, dass sie als einziger Anbieter sowohl im Kabel als auch über Satellit überträgt und damit auch Zuschauer auf dem Land erreicht. Doch hofft die DFL auch auf neue Anbieter, die die Bundesliga etwa auf dem Handy oder im Internet zeigen.

Wann steht das Ergebnis fest?

Die Auktion beginnt am nächsten Dienstag (8. Juni), gut einen Monat später als ursprünglich geplant. Bis 19. Juni werden täglich ein oder mehrere Rechtepakete versteigert. Ob sie den Zuschlag für das jeweilige Paket erhalten haben, wissen nur die Bieter selbst. Wenn sich die Gebote je Paket um nicht um mehr als 20 Prozent unterscheiden, muss die DFL nicht unbedingt dem Höchstgebot den Zuschlag erteilen - etwa, wenn das hiesse, dass die Fans zwei Abos abschliessen müssen, um alle Spiele live zu sehen. Veröffentlicht wird das Ergebnis am 22. Juni, nachdem das Präsidium der DFL seinen Segen gegeben hat.

(Reuters)