Die gärenden Handelsspannungen und ein stärkerer Dollar bremsen demnach den Anstieg. "3,12 Prozent - das war es", schrieb Matthew Hornbach, globaler Leiter Zinsstrategie bei Morgan Stanley, in einer Notiz an Kunden. "Wir schlagen Investoren vor, zehnjährige Treasuries sofort zu kaufen", schrieb er, wobei für seine Handelsempfehlung das 2,9-Prozent-Renditeniveau verwendet wurde.

Die bullishe Ansage von Morgan Stanley kollidiert mit anderen Finanztitanen, die der Meinung sind, dass die Benchmarkrendite höher steigen könnte, da die zunehmende Inflation und die US-Zinsen Investoren dazu veranlassen dürften, amerikanische Staatspapiere zu verkaufen. Jamie Dimon von JPMorgan und Michael Hasenstab von Franklin Templeton sehen die Rendite auf Kurs für 4,0 Prozent, während Pacific Investment Management Co. für den Rest des Jahres einen Bereich von 3,0 bis 3,5 Prozent erwartet.

Was weitere Renditesteigerungen deckelt, sind ein fehlendes Angebot von Bonds am langen Ende des Treasury-Marktes für die nächsten zwei Wochen, eine steigende Nachfrage nach US-Staatsanleihen von japanischen Investoren im Juli und schwache Konjunkturdaten aus Kanada, wie Hornbach schreibt. Die zehnjährige US-Rendite lag am Dienstagmorgen bei 2,89 Prozent.

Unterschiedliche Meinungen innerhalb Bank

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Morgan-Stanley-Strategen den Anlegern empfehlen, Treasuries zu kaufen. Sie wurden Anfang April bullish für US-Duration, kurz vor einem Ausverkauf der US-Papiere, der die Rendite Mitte Mai nahe an ein Sieben-Jahres-Hoch trieb.

Und es ist nicht klar, ob jeder in der Bank die Meinung teilt: Morgan-Stanley-CEO James Gorman hatte in einem Interview Ende Mai gesagt, er erwarte, dass die Renditen weiter steigen und das Jahr zwischen 3,0 und 4,0 Prozent beenden dürften. Gleichwohl hält Hornbach Treasuries für ein gutes Risiko-Rendite-Angebot, wobei ein Vorbehalt der Handel ist.

"Das Hauptrisiko für dieses Geschäft ist eine schnelle Lösung der Handelsspannungen in den kommenden Wochen", sagte Hornbach mit Bezug auf den Kauf zehnjähriger US-Staatspapiere. "Das würde die Wahrscheinlichkeit verringern, dass diese Spannungen im Sommer in die US-Wirtschaft eindringen."

(Bloomberg)