Der weltgrösste Suchmaschinenanbieter hat dabei die Schweizer Banken im Blick, wie Technologiechef Urs Hölzle im Interview mit der "Handelszeitung" sagt (Vorabdruck vom 18. Oktober).

"Die Schweizer Banken waren ein zentraler Grund, die Cloud-Region in der Schweiz zu starten", sagt der Google-Mitarbeiter Nummer acht. Es habe auch Signalwirkung für andere Firmen, wenn die hoch regulierten Banken ihre Daten in der Cloud speicherten. Namen von Kunden, die Google gewonnen hat, würden "zu gegebener Zeit" kommuniziert.

Billionen-Markt

Der potenzielle Markt für Google im Cloud-Geschäft ist enorm - grösser als der Werbemarkt. "Man schätzt rund 1 Billion Dollar", erklärt Hölzle. Die Voraussetzung dafür sei natürlich, dass sich Cloud-Dienste am Markt durchsetzen. "Ich glaube aber, das ist nur eine Frage der Zeit", sagt der Schweizer.

Marktführer im Cloud-Geschäft ist heute mit deutlichem Abstand Amazon mit Amazon Web¬Services (AWS). Hölzle ist trotzdem optimistisch. Es gehe für Google nicht darum, Amazon Kunden abspenstig machen. "Unser Markt sind diejenigen, die noch auf keiner Cloud sind."

Denn heute gebe es nur ganz wenige Firmen wie Spotify oder Netflix, die den Sprung in die Cloud hinter sich hätten. Bisher seien weniger als 10 Prozent der Arbeitsprozesse effektiv in die Cloud verlagert worden.

Standort Zürich profitiert

Von der Expansion der Cloud-Dienste habe auch der Standort Zürich bereits profitiert, sagt Hölzle. "Zürich und an zweiter Stelle Warschau sind die wichtigsten Standorte für die interne Entwicklung der Cloud in Europa."

Ein erheblicher Teil der 1000 Mitarbeiter, die Google in der Schweiz seit 2015 eingestellt hat, entfalle auf die Cloud. Google Schweiz beschäftigt heute 2500 Angestellte. Der neue Standort an der Europa-Allee in Zürich würde es erlauben, bis auf 5000 Mitarbeitende auszubauen.

(AWP)