Seit April 2019 gehen Alcon und Novartis getrennte Wege. Während die Alcon-Aktie in den letzten Tagen neue Kursrekorde feierte, fristet jene des ehemaligen Mutterhauses aus Basel an der Börse seit geraumer zeit ein Mauerblümchendasein.

Und das nicht ohne Grund, wie die Dienstagnacht veröffentlichten Quartalszahlen von Alcon zeigen. Mit 1,91 Milliarden Dollar liegt der Umsatz zwar etwas hinter den erwarteten 1,93 Milliarden Dollar zurück. Anders allerdings beim operativen Kerngewinn. Mit 344 Millionen Dollar übertrifft dieser selbst die kühnsten Analystenschätzungen.

Analysten sind unterschiedlicher Meinung

Zudem wird Alcon erstmals seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie konkreter bei den Jahresvorgaben. Das Unternehmen rechnet mit einem Jahresumsatz in Höhe von 7,8 bis 8 Milliarden Dollar und einer operativen Kernmarge von rund 17 Prozent. Beides bewegt sich in etwa im Rahmen der Erwartungen.

Wie Vontobel schreibt, wurde die Umsatzentwicklung im ersten Quartal von der verhaltenen Nachfrage im Bereich Vision Care zurückgebunden. Die Rentabilitätsverbesserungen begrüsst die Zürcher Bank hingegen. Obwohl von den Jahresvorgaben keine Kursimpulse ausgehen sollten, hält sie die Investmentthese zusehends für interessant. Aus Bewertungsgründen lautet das Anlageurteil vorerst aber nur "Hold" mit einem Kursziel von 71,50 Franken.

Die Zürcher Kantonalbank hatte sich ihrerseits rückblickend etwas mehr vom Quartalsergebnis erhofft. Bei den diesjährigen Prognosen sieht sie dennoch Luft nach oben. Ausserdem verweist sie auf die ambitionierten Mittelfristziele. Für die Zürcher Bank ist die Aktie ein Kauf mit "Übergewichten".

Alcon-Aktie hat die Nase dennoch vorn

Da einige Anleger mit einem noch besseren Zahlenkranz und höheren Jahresvorgaben gerechnet haben, verliert die Alcon-Aktie zur Stunde 4 Prozent auf knapp 65 Franken.

Dennoch errechnet sich seit Alcon am 9. April 2019 von Novartis abgespaltet wurde noch immer ein Kursplus von fast 45 Prozent. In derselben Zeitspanne büsste die Aktie von Novartis 7 Prozent ein. Auch seit Jahresbeginn schneidet Alcon (+12 Prozent) deutlich besser als Novartis (-6 Prozent) ab. Das überrascht, galt die einstige Tochter unter dem Dach des Basler Gesundheitskonzerns doch lange als "Sorgenkind" und wurde als "Bremsklotz" empfunden.

Freuen dürfen sich diejenigen Novartis-Anteilseigner, welche die ihnen einst zugeteilten Alcon-Aktien bis heute im Wertschriftenportefeuille halten.