Die am frühen Dienstagmorgen veröffentlichten Umsatzzahlen zeigen: Der Bauchemiehersteller Sika hat im vierten Quartal wieder auf die Erfolgsspur zurückgefunden. Mit einem organischen Umsatzwachstum von 4,1 Prozent übertrifft das Unternehmen die bei 2,8 Prozent liegenden Analystenschätzungen ziemlich deutlich.

Aufgrund des starken Frankens liegt der Jahresumsatz mit 7,88 Milliarden Franken allerdings etwas hinter den erwarteten 7,92 Milliarden Franken zurück.

Die Aussagen zur Gewinnentwicklung dürfte dies allemal wettmachen. Denn der Bauchemiehersteller geht für das vergangene Jahr von einer operativen Marge (EBIT) in Höhe von rund 14 Prozent aus. Analysten hatten durchschnittlich mit 13,5 Prozent gerechnet und müssen nun über die Bücher. Für 2021 strebt das Unternehmen gar eine operative Marge zwischen 15 und 18 Prozent an.

Zahlenkranz kommt gut an

Die Anleger reagieren erfreut. Nach einem frühen Vorstoss auf 258,80 Franken gewinnt die Sika-Aktie zur Stunde noch 0,9 Prozent auf 257,90 Franken. Das liegt über dem bisherigen Rekordhoch bei 256,60 Franken.

Wie die UBS schreibt, dürften das solide organische Umsatzwachstum im Schlussquartal und das starke Abschneiden bei den Margen gut an der Börse ankommen. Die Grossbank hält diese Faktoren angesichts der jüngsten Kursrekorde jedoch bereits für eingepreist. Dasselbe gilt für die zukunftsgerichteten Aussagen. Deshalb stuft die UBS die Aktie wie bis anhin mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 235 Franken ein.

Die Rivalin Credit Suisse erklärt sich den etwas tiefer als erwartet ausgefallenen Jahresumsatz einerseits mit währungsseitigem Gegenwind, andererseits aber auch mit einem leicht tieferen Wachstumsbeitrag ergänzender Übernahmen. Doch auch sie hebt das starke organische Wachstum sowie die Margenentwicklung positiv hervor. Die Credit Suisse hält mit einem Kursziel von 260 Franken am "Outperform" lautenden Anlageurteil fest.

Vontobel fackelt nicht lange und erhöht das Kursziel für die mit "Buy" angepriesene Aktie auf 285 (zuvor 270) Franken. Nach einer Stabilisierung im dritten Quartal habe Sika im Schlussquartal sogar an die Zeit vor der Covid-19-Krise anknüpfen können. Die erzielten Margenverbesserungen zeige in beeindruckender Art und Weise, wie das Unternehmen selbst in einem schwierigen Umfeld imstand sei, Rekordergebnisse zu erzielen, so die Zürcher Bank weiter.

Auch bei Morgan Stanley sieht man sich in der "Overweight" lautenden Kaufempfehlung bestärkt und erhöht das Kursziel leicht auf 298 (zuvor 295) Franken.

Warten auf die Gewinnzahlen vom 19. Februar.

Für einige Beobachter kommt die starke Margenentwicklung nicht ganz überraschend, erhöhten in den letzten zwei Wochen doch gleich mehrere Banken ihre Schätzungen sowie die jeweiligen Kursziele. Die Zürcher Kantonalbank stufte die Aktie gar von "Marktgewichten" auf "Übergewichten" herauf (der cash Insider berichtete).

Im Zuge der Schätzungs- und Kurszielerhöhungen stieg der Kurs der Aktie in den letzten Tagen auf ein neues Rekordhoch. Die von den starken Umsatzzahlen ausgehenden Impulse kommen deshalb nicht ungelegen, heisst es nun doch Warten auf den 19. Februar. An diesem Tag legt der Bauchemiehersteller mit den Gewinnzahlen nach. Die Sika-Aktie kostete zuletzt ziemlich genau 40 Prozent mehr als noch Ende 2019.