Die Herstellung von Desinfektionsmitteln etwa wuchs von Januar bis September 2020 um 80 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Produktion lag bereits im Januar um 29 Prozent über dem Vorjahresmonat und erreichte im April den bisherigen Jahreshöhepunkt: Mit 14'800 Tonnen Wirkstoffgewicht wurden 161 Prozent mehr produziert als ein Jahr zuvor.

Obwohl die Restaurants zur Eindämmung der Pandemie im März den Verzehr vor Ort einstellen mussten, weiteten die Nudel-Hersteller hierzulande ihre Produktion kräftig aus. Im März wurden gut 36'600 Tonnen hergestellt, 72 Prozent mehr als im Vormonat und 82 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von Januar bis September insgesamt lag der Zuwachs bei rund 20 Prozent. "Zur Bevorratung oder für die schnelle Zubereitung einer Mahlzeit wird häufig auf Nudeln zurückgegriffen", erklärten die Statistiker den Boom.

Auch Toilettenpapier wurde bei Ausbruch der Krise im Handel stark nachgefragt. Hamsterkäufe führten hier zeitweise zu Engpässen. Zwar wurden im März mit 108'300 Tonnen rund 17 Prozent mehr Toilettenpapier produziert als ein Jahr zuvor, während das Plus im April noch bei zwölf Prozent lag. Allerdings hat sich das im Jahresverlauf wieder beruhigt. Von Januar bis September sank die Produktion von Toilettenpapier sogar um 3,5 Prozent.

Gesteigert wurde die Produktion von Spielwaren. In den ersten neun Monaten lag der Wert um 3,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. "Ob die in Deutschland produzierten Güter im Inland verkauft werden, zunächst in Lagern verbleiben oder ins Ausland exportiert werden, kann nicht einzeln nachvollzogen werden", so das Statistikamt. Neben Restaurants und Kaufhäusern mussten zeitweise auch Fitnessstudios und Sportvereine schliessen. Der Wert der produzierten Sportgeräte wie etwa Crosstrainer, Ergometer-Fahrräder und Trampoline brach von Januar bis September um 17 Prozent ein.

(Reuters)