Wenn ein einzelner Aktionär annähernd 3 Prozent der ausstehenden Aktien verkauft, dann hinterlässt das in der Regel Spuren beim Kurs. So auch bei Vifor. Der Grossaktionär Remo Stoffel hat seinen Anteil an dem Pharmaunternehmen reduziert. Insgesamt um etwa 2 Millionen Aktien, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur AWP bestätigte.

Die Transaktion "erfolgt im Rahmen von unserem Cash-Management", heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. "Wir glauben weiterhin, dass Vifor eine ausgezeichnete Firma ist und wollen weiterhin als Aktionär engagiert bleiben."

Vifor-Aktien haben nach den fulminanten Kursgewinnen von mehr als 60 Prozent im Jahr 2019 derzeit einen schweren Stand. Trotz guter Zahlen gaben die Aktien vergangene Woche stark nach und auch zum Wochenauftakt traf es die Titel des Pharmaunternehmens besonders hart.

Stoffel hat über seine Beteiligungsfirma Priora Suisse etwa 2 Millionen Aktien zu einem Preis von 96 Franken je Stück in einem beschleunigten Buchbildungsverfahren am Markt platziert. Das entspricht etwa 3 Prozent der ausstehenden Aktien. Das war bereits am Montagabend nach Börsenschluss bekannt geworden.

Vifor-Aktien sind denn auch die mit Abstand grössten Verlierer am Dienstag. Gegen 13.25 Uhr kosten sie mit 100,65 Franken immer noch 12,4 Prozent weniger als am Montag. Zeitweise waren sie bis auf 97,72 Franken zurückgefallen. Inklusive der aktuellen Kursverluste hat sich der Vifor-Kurs seit Jahresbeginn damit nahezu halbiert.

Schon am Morgen hatte es Spekulationen über die Gründe für die Platzierung gegeben. So wird vermutet, dass Stoffel einen Teil seines Wertschriftenportfolios als Sicherheit für Kredite verpfändet hat. Es sei ein offenes Geheimnis, dass Stoffel ein grosser Kunde von Julius Bär und von Credit Suisse sei und von diesen Banken in den vergangenen Jahren freimütig mit Lombardkrediten versorgt wurde, schrieb "The Market".

(AWP)