Technische Analysten von JPMorgan Chase & Co. bis Evercore ISI bleiben bei ihren optimistischen Aussichten für den Index. Dieser hat seit seinem Tief im März um etwa 75% zugelegt - ein Anstieg, der manche Beobachter am Spielraum für einen weiteren erheblichen Zuwachs im Jahr 2021 zweifeln lässt. JPMorgan sieht den nächsten charttechnischen Widerstand bei 4.041 - an der Mittellinie des Bullenkanals vom März - und dann einen weiteren Punkt bei 4.074.

“Im Grossen und Ganzen sollte die bullische Trenddynamik im Jahr 2021 dominieren”, schrieben Jason Hunter und Alix Tepper Floman, technische Strategen bei JPMorgan, in einer Notiz. “Selbst wenn der Markt kurzfristig ins Stocken gerät und einen Rückzieher macht, sehen wir kein Preismuster oder andere technische Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die breitere Rally-Struktur in Gefahr ist, eine dauerhafte oder wesentliche Umkehr zu erfahren.”

Der sogenannte Reflation-Trade, der darauf abzielt, von der erwarteten wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie zu profitieren, bleibt das dominierende Marktthema. Gleichzeitig beunruhigt die Aussicht auf eine beschleunigte Inflation und höhere Anleiherenditen die Investoren. Denn eine solche Mischung könnte riskant für üppig bewertete Aktienmärkte werden.

Rich Ross von Evercore schrieb in einer Note am Dienstag, dass die Chartmuster darauf hindeuten, dass die US-Benchmark auf Kurs Richtung 4.050 in diesem Quartal bleibt. Das wäre ein Anstieg von etwa 3,5% gegenüber dem aktuellen Niveau. Die Strategen bei Piper Sandler haben ein Jahresendziel von 4.225 und sagen, dass das technische Setup konstruktiv bleibt, da der S&P 500 weiterhin neue Höchststände generiert.

Es gibt einige Anzeichen für einen Verlust der Intraday-Dynamik, der nach einer “starken” Rally in den letzten Monaten zur Kenntnis genommen werden sollte, sagte Katie Stockton, Gründerin von Fairlead Strategies LLC. Sie wies auf den so genannten Outside-Down-Tag am Mittwoch hin, der auftritt, wenn die Hoch-Tief-Spanne eines Tages die Spanne des Vortages umfasst und es zu einem niedrigeren Schluss kommt.

Dennoch sei “die langfristige Dynamik immer noch nach oben gerichtet”, so Stockton.

(Bloomberg)