Sie stünden bei den Unternehmen mit 1,3 Milliarden Pfund  in der Kreide, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Konsumentenportals Uswitch hervorgeht. Das ist ein Zuwachs von 250 Prozent seit September 2021. Demnach sitzen sechs Millionen Haushalte auf durchschnittlich 206 Pfund an offenen Rechnungen. Die Summe hat sich damit binnen vier Monaten um zehn Prozent erhöht.

Das dicke Ende dürfte erst noch kommen: Grossbritannien muss sich auf einen drastischen Anstieg der Energierechnungen um 82 Prozent im Oktober einstellen, weil dann der staatliche Preisdeckel kräftig angehoben wird. Wohlfahrtsverbände warnen, dass Millionen Menschen in die Armut getrieben werden könnten, wenn die Regierung nicht ein milliardenschweres Hilfspaket auf den Weg bringt, um die Folgen abzufedern.

Zwei Wellen

Dem Institut Cornwall Insight zufolge wird die Verteuerung die Konsumenten in zwei Wellen treffen. Die erste folgt demnach im Oktober mit einer an steigenden Grosshandelspreisen orientierten Erhöhung des Preisdeckels um voraussichtlich 82 Prozent auf dann 3582 Pfund. Die zweite käme im Januar 2023 auf die Briten zu, die den gedeckelten Durchschnittspreis für Gas und Strom dann auf 4266 Pfund hieven würde.

Der energiepolitische Sprecher der oppositionellen Labour-Partei, Ed Miliband, nannte die absehbare Erhöhung der Energiekosten für Verbraucher katastrophal. Die beiden verbliebenen Anwärter auf das Amt des nächsten britischen Premierministers in der Konservativen Partei - Aussenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak - versprechen Entlastungen für die inflationsgeplagten Haushalte - entweder durch Steuersenkungen oder direkte Unterstützung bei der Begleichung der Stromrechnungen.

(Reuters)