57 Prozent der insgesamt 4,5 Millionen Wohneinheiten in der Schweiz sind im Besitz von Privatpersonen. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Immobilien Schweiz" von Raiffeisen. Demnach gehören andere 16 Prozent der Wohnungen nicht hauptsächlich am Immobilienmarkt tätigen Firmen wie Pensionskassen, Versicherungen, Immobilienfonds oder den SBB. Nur ein kleiner Teil ist im Besitz von Genossenschaften, der öffentlichen Hand und klassischen Immobiliengesellschaften.

Betrachtet man nur den Markt der Mietwohnungen, so gehöre fast jede zweite Mietwohnung in der Schweiz privaten Haushalten (49 Prozent), gefolgt von institutionellen Investoren (33 Prozent), Genossenschaften (8 Prozent) und klassischen Immobilienfirmen (7 Prozent), schreibt Raiffeisen in einer Mitteilung. Bund, Kantone und Gemeinden besitzen demnach mit vier Prozent relativ wenige Mietwohnungen in der Schweiz. "

"Diese Zahlen zeigen deutlich, dass von einer Dominanz professioneller Investoren am Schweizer Wohnungsmarkt nicht die Rede sein kann", wird Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, in der Mitteilung zitiert. Besonders stark seien die privaten Mietwohnungsbesitzer in den ländlichen Gebieten vertreten. Die Institutionellen konzentrierten sich eher auf urbanere Regionen.

Leerstandsquote im Eigentumssegment tief

Während in der Schweiz mittlerweile 2,76 Prozent aller Mietwohnungen leer stehen, liegt die Leerstandsquote im Eigentumssegment laut der Studie bei gerade einmal 0,57 Prozent. Wie wenig dies ist, zeigt die Zahl der zum Verkauf stehenden Eigentumsobjekte in den fünf grössten Schweizer Städten Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf. Hier standen am 1. Juni 2020 zusammengerechnet gerade einmal 111 Eigenheime leer.

Im Gegensatz zum Mietwohnungsmarkt, bei dem die Quote seit Jahren nach oben zeigt, hat sich die Eigentums-Leerwohnungsziffer innert Jahresfrist nicht erhöht. Der tiefe Leerstand erklärt sich einerseits dadurch, dass in den vergangenen Jahren immer weniger Eigentumsobjekte gebaut wurden (im Gegensatz zu Mietwohnungen), während gleichzeitig die Nachfrage aufgrund attraktiver Finanzierungskonditionen angestiegen ist.

"Der tiefe Leerstand im Eigenheimsegment ist ein Durchschnittswert über die ganze Schweiz und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es durchaus Regionen mit wesentlich mehr leerstehenden Eigentumsobjekten gibt", so Neff weiter. So stünden im Wallis und im Jura mehr als ein Prozent aller Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentumswohnungen leer. Aber auch im Tessin, in der Waadt, im Aargau und im Kanton Glarus lägen die Leerstände deutlich über dem Schnitt. Nur sehr geringe Leerstände seien in beiden Basel und dem Kanton Appenzell Innerrhoden auszumachen. Auch in den Kantonen mit den grossen urbanen Zentren Zürich und Genf seien die Leerstände sehr tief.

(cash)