Sunrise hat 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen um 4 Prozent tieferen Umsatz erzielt. Rückläufig waren die Bereiche Festnetz (- 11 Prozent) sowie Mobilfunk (-3,1 Prozent). Erfolgreicher lief es hingegen im Internetbereich, wo sich der Umsatz um 7 Prozent erhöhte.

"Wir sind positiv vom Internet- und TV-Wachstum überrascht", streicht Olaf Swantee, seit Mai 2016 CEO von Sunrise, im cash-Interview das Positive am Ergebnis heraus. 2016 konnte Sunrise die Zahl der Internet-Abonnenten um 8,9 Prozent steigern, jene der TV-Abonnenten um 22 Prozent. Hingegen verlor der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz 10 Prozent der Prepaid-Mobilfunkkunden.

Rückgang im vierten Quartal etwas gebremst

Etwas anziehen konnte Sunrise im letzten Quartal 2016: "Wir waren mit den Verkaufszahlen im vierten Quartal sehr gut unterwegs. Im Jahresvergleich, aber auch im Vergleich mit unseren Konkurrenten", sagt Swantee.

Zwar verzeichnete Sunrise auch im vierten Quartal einen rückläufigen Umsatz (-2,3 Prozent), doch konnte damit der Rückgang im Vergleich zum gesamten Jahr etwas gebremst werden.

Besser sehen aus Sunrise-Optik die Gewinnzahlen 2016 aus: Unter dem Strich resultiert ein Jahresgewinn von 87 Millionen Franken. 2015 wies Sunrise noch einen hohen Verlust von 113 Millionen Franken aus, da die Ausgaben für den Börsengang und Refinanzierungskosten auf die Bücher schlugen.

Die Aktionäre nehmen das Ergebnis nicht mit Begeisterung auf: Derzeit fällt die Sunrise-Aktie um 1,4 Prozent (Stand Donnerstag, 14.00 Uhr).

Sunrise mit «progressiver Dividendenpolitik»

Und dies, obwohl Sunrise die grosszügige Dividendenpolitik fortfahren möchte. 2016 wird vom Verwaltungsrat eine Dividende von 3,33 Franken pro Aktie (Vorjahr 3 Franken) vorgeschlagen. Im Jahr 2017 soll diese - sofern die Ziele erreicht werden - wiederum auf 3,45 bis 3,55 Franken pro Titel erhöht werden.

Dazu Swantee: "Es ist ganz klar, dass wir mit der um 11 Prozent höheren Dividendenausschüttung zeigen, dass wir eine progressive Dividendenpolitik betreiben." Die Sunrise-Dividendenpolitik sieht vor, dass jeweils mindestens 65 Prozent des Equity Free Cash Flow an die Aktionäre in Form von Dividende ausgeschüttet wird.

Auswirkungen auf die Dividende könnten auch die von Sunrise Ende Januar bestätigten Absichten des Verkaufs von Sendemasten haben. Der allfällige Erlös würde einerseits dem Schuldenabbau dienen, andererseits stünde auch mehr Geld zur Ausschüttung zur Verfügung.

"Das Projekt ist am Laufen und hat sicherlich das Potenzial, einen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen", so Swantee. Und was sagt er zu den in der Presse kursierten 500 Millionen Franken, die der Verkauf Sunrise einbringen soll? "Das sind nur Gerüchte."

Spanier signalisieren Interesse

Einen Interessenten für die Masten gibt es bereits: Gegenüber Medien verkündete der spanische Mobilfunknetzanbieter Cellnex Telecom am 20. Februar, dass man erwäge, von Sunrise rund 2500 Sendemasten zu übernehmen (cash berichtete).

"Das habe ich auch gelesen", meint Swantee dazu. Er betont jedoch, mit Cellnex nie direkt gesprochen und dies über die Presse erfahren zu haben. Es gäbe in diesem Bereich aber auch andere Interessen. Mehr will Swantee zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben.

Im Video-Interview sagt Olaf Swantee ausserdem, wie er den Konkurrenzkampf im Telecomsektor wahrnimmt und welches Potenzial der Geschäftskundenbereich für Sunrise hat.