Die Aktien von Swatch steigen kurz nach Börsenstart zeitweise um 4,7 Prozent auf über 143 Franken. Trotz eines vorbörslich erwarteten hohen Verlustes aufgrund sehr schlechter Ergebnisse scheint der Markt die negativen Meldungen bereits eingepreist oder zumindest erwartet zu haben.
Swatch erzielte im ersten Halbjahr einen Umsatz von 3,06 Milliarden, wie die für Uhrenmarken wie Omega, Longines oder Tissot bekannte Gruppe am Donnerstag mitteilte. Das waren 11,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Um Währungseinflüsse bereinigt nahmen die Verkäufe um 7,9 Prozent ab. Analysten hatten im Durchschnitt organisch mit einem Rückgang von 4,2 Prozent gerechnet.
Der Betriebsgewinn EBIT brach in der Folge auf 68 Millionen Franken ein von 204 Millionen im Vorjahr. Das führte zu einer Marge von lediglich noch 2,2 Prozent nach 5,9 Prozent im ersten Semester 2024. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 17 Millionen nach 147 Millionen Franken. Analysten hatten 100 Millionen erwartet.
In China gebe es erste positive Signale einer Verbesserung, sichtbar vor allem im E-Commerce und in der Reduzierung der Lager bei den Händlern, heisst es. Swatch erwarte daher ein verbessertes Marktumfeld im Grossraum China in der zweiten Jahreshälfte 2025.
ZKB mit deutlichen Worten
Die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) bewerten die Resultate als «wie befürchtet». Für eine fundamentale Trendwende bei Swatch sehen sie dagegen nur drei Optionen: eine Veränderung im Management, einen Strategiewechsel oder eine Verbesserung im chinesischen Markt.
Gemäss ZKB liegt der faire Wert der Aktie bei 136 Franken, also rund 5 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau. Die Bewertung gilt jedoch als sehr hoch: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30 liegt rund 80 Prozent über dem historischen Durchschnitt von knapp 17.
(cash/AWP)
1 Kommentar
Viel zu hohe Kosten.
Ein sehr teurer Personalbestand und übervolle Lager.
Im gesamten Swatch Konzern und auch beim Haupt Werke Ersteller ETA müssten schon längst die Kosten gesenkt- und ausgemistet werden.