Das gute Jahresergebnis hat es der Swiss Life erlaubt, die Dividende von 4,50 auf 5,50 Franken anzuheben. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 2,6 Prozent liegt der Lebensversicherer aber im Branchenvergleich immer noch auf tiefem Niveau: Swiss Re bietet eine Rendite von 9,6 Prozent, Zurich eine von 6,4 Prozent und bei Baloise sind 4 Prozent zu holen.

Die erstmalige Erhöhung der Ausschüttung seit 2011 bedeutet aber nicht, dass Swiss Life nun sogleich zur Dividenden-Perle wird. Vorläufig bleibe die Dividendenpolitik der Swiss Life relativ konservativ, sagt CEO Bruno Pfister im cash-Video-Interview. Grund dafür seien die Kapitalanforderungen der Finma. Swiss Life sei dabei, einen Puffer dafür aufzubauen. "Wir müssen deshalb noch relativ viel Gewinn zurückbehalten. Sobald aber dieser Puffer genug gross ist, wird es eine generösere Ausschüttungspolitik geben", so Pfister. Der Ende Juni abtretende CEO rechnet in den nächsten Jahren mit diesem Szenario: "Über die längere Frist darf der Investor mit einer höheren Ausschüttungsquote rechnen."

Optimistisch für die Zukunft

In Analystenkreisen ist das Jahresergebnis sehr positiv aufgenommen worden. Insbesondere beim operativen Gewinn und beim Reingewinn wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Das lässt die Aktie von Swiss Life am Mittwoch um mehr als 6 Prozent auf den höchsten Stand seit August 2008 steigen.

Bruno Pfister ist zuversichtlich, dass die guten Unternehmensresultate im laufenden Geschäftsjahr bestätigt werden können. "Operativ steht die Firma viel besser da als vor ein paar Jahren. Wir haben tiefere Kosten und Erfolg am Markt." Um die Erträge zu steigern, verfolgt Swiss Life weiterhin das Unternehmensprogramm "Swiss Life 2015". Dabei wurden bereits 75 Prozent der geplanten Kostensenkungsmassnahmen umgesetzt – unter anderem wurden auch mehrere Hundert Stellen gestrichen.

Ärger mit den USA

Wie das "Wall Street Journal" Anfang Woche berichtete, droht der Swiss Life Ärger mit den amerikanischen Behörden. Dabei geht es um Lebensversicherungs-Konstrukte – sogenannte PPLI-Produkte - die im Verdacht stehen, amerikanischen Bürgern zur Steuerhinterziehung zu dienen. Seit 2012 nehme die Swiss Life keine US-Kunden mehr auf, sagte Bruno Pfister am Mittwoch vor den Medien. Welche Folgen diese Untersuchungen für die Swiss Life noch haben werden, kann Pfister nicht abschätzen: "Ich bin verhältnismässig entspannt, kann aber nicht ausschliessen, dass es schwarze Schafe gibt."

Im Geschäftsjahr 2013 hat Swiss Life ihren Immobilienanteil am Portfolio von 13 auf 15,2 Prozent erhöht. Sie Eigentümerin des grössten privaten Immobilienportfolios der Schweiz. Obwohl durch die Annahme der Zuwanderungsinitiative der Immobiliensektor etwas an Attraktivität verlieren könnte, ist Investment-Chef Patrick Frost von Schweizer Immobilien weiterhin überzeugt: "Die Schweiz bleibt im internationalen Vergleich attraktiv. Und die Schweizer Bevölkerung benötigt immer mehr Wohnraum pro Kopf." Weil die Swiss Life weiterhin Akquisitionen tätigen wolle, sei sie nicht weiter steigenden Immobilienpreisen interessiert, so Frist, der im Sommer den CEO-Sessel von Bruno Pfister übernehmen wird.

Im cash-Video-Interview spricht Bruno Pfister zudem über seine positiven und negativen Erlebnisse als Swiss-Life-CEO.