Das hat Vorstandschef Joachim Wenning bei einer Veranstaltung vergangene Woche in München erklärt. "Wenn es um Erstversicherungsbeteiligungen weltweit geht - die in ihrem Portfolio Risiken haben, die mit unserem Risiko-Appetit kompatibel sind - dann sind wir dafür offen", erklärte er. Interessiert sei Munich Re vor allem an Märkten, in denen die Erstversicherungstochter Ergo schon heute aktiv sei und das Unternehmen eine "relevante Marktposition" habe. Es gehe weniger darum, die Weltkarte zu komplementieren.

Ergo und damit das Erstversicherungsgeschäft hatten lange die Ergebnisse des Konzerns belastet. Vor drei Jahren kündigte Munich Re eine Restrukturierung der Tochter an. Es wurden Stellen gestrichen und Sparten verkauft. Die jüngsten Äusserungen von Wenning deuten an, dass Munich Re jetzt wieder bereit ist, die Aktivitäten von Ergo auszubauen.

Im dritten Quartal dieses Jahres hatte Ergo einen Gewinn von 119 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Tochter befindet sich früheren Konzernangaben zufolge auf einem guten Weg, ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr von rund 400 Millionen Euro zu erreichen.

Erst vor kurzem hatte Munich Re zudem erklärt, dass die Konzern-Gewinnprognose von 2,5 Milliarden Euro für das laufende Jahr wahrscheinlich übertroffen wird. Für 2020 plant der Konzern einen Überschuss von 2,8 Milliarden Euro. Munich Re sei zuversichtlich, dieses Ziel erreichen zu können, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka bei der Veranstaltung am Montagabend.

Gleichzeitig warnte er vor hohen Belastungen in den laufenden drei Monaten. "Das vierte Quartal hat schon schadenträchtig begonnen, beispielsweise mit einem Taifun Hagibis, der sicherlich teuer wird", erklärte Jurecka. Hinzu kämen unter anderem Waldbrände in den USA und Buschfeuer in Australien.

(Bloomberg)