Der Gewinn wuchs auf 1,40 Milliarden Dollar nach zuvor 1,23 Milliarden. Dabei hätten alle Geschäftseinheiten zum guten Ergebnis beigetragen, wobei dieses besonders in der Sparte Life & Health stark gesteigert werden konnte, schreibt Swiss Re in der Mitteilung vom Donnerstag. Die verdienten Prämien und Gebühreneinnahmen sind dagegen um 5,6 Prozent auf 7,85 Milliarden gesunken.

Das dritte Quartal war einmal mehr von einer geringen Anzahl grosser Naturkatastrophen und entsprechen tiefen Kosten geprägt. Zudem hätten auch das Ergebnis im Underwriting und das Anlageergebnis zum Gewinnanstieg beigetragen, heisst es weiter. Demgegenüber belasteten die Explosionen im chinesischen Hafen Tianjin vom August die Quartalsrechnung mit 250 Millionen USD. In der Sparte Rückversicherung verschlechterte sich die Combined Ratio allerdings zur Vorjahresperiode nur leicht um 1,3 Prozentpunkte auf immer noch sehr tiefe 78,0 Prozent.

Bessere Combined Ratio als erwartet

Swiss Re hat mit den am (heutigen) Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen die Vorgaben mit dem Gewinn und der Combined Ratio deutlich übertroffen. Am AWP-Konsens gemessen hat die Analystengemeinde einen Reingewinn von durchschnittlich 899 Millionen USD erwartet und die Combined Ratio wurde bei hohen 89,5 Prozent gesehen. Dagegen hatten die Analysten mit höheren verdienten Prämien von 8,22 Milliarden gerechnet.

Das Eigenkapital wird per Ende September mit 32,6 Milliarden USD, nach 32,2 Milliarden Mitte Jahr beziehungsweise 34,8 Milliarden Ende 2014 ausgewiesen. Die Rendite auf Kapitalanlagen betrug auf Jahresbasis 3,2 Prozent nach 4,2 Prozent im Halbjahr. Die Eigenkapitalrendite erreichte annualisiert 17,3 Prozent womit die Zielrendite erneut übertroffen wurde.

"Trotz des herausfordernden Versicherungsumfeldes haben wir erneut gute Fortschritte hinsichtlich unserer Finanzziele 2011-2015 gemacht", wird CEO Michel Liès in der Mitteilung zitiert. Darüber hinaus startet Swiss Re das von den Aktionären bereits genehmigte Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1 Milliarden CHF nun Mitte November. Damit will sie "nicht anderweitig benötigtes" Kapital an die Aktionäre zurückführen.

Swiss Re wird am Investorentag vom 8. Dezember über die neue Strategieperiode ab 2016 und die dazu gesetzten Ziele informieren. Dabei soll aufgezeigt werden, wie die bereits kommunizierten Ziele erreicht werden können. Ab 2016 soll die Eigenkapitalrendite über den Versicherungszyklus hinweg neu die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 700 Basispunkte übertreffen. Darüber hinaus strebt Swiss Re eine jährliche Steigerung des ökonomischen Eigenkapitals je Aktie um 10 Prozent an.

Neue Einheit

Auf den 1. Januar 2016 hin fasst die Swiss Re sämtliche Bereiche, die Lebensversicherungsbestände verwalten, in einer neuen Geschäftseinheit Swiss Re Life Capital AG zusammen. Als CEO dieser Einheit wird Thierry Léger amten. Er nimmt in dieser neuen Funktion auch Einsitz in der Geschäftsleitung der Swiss Re. In die neue Einheit gehen alle geschlossenen Beständen von Admin Re wie auch andere bestehende Geschäfte, welche Lebensversicherungsnehmer unserer Kunden und Partner betreuen. Ab 1. Januar 2016 werden die bestehenden Bereiche, die Lebensversicherungsbestände verwalten und deren Berichterstattung gegenwärtig über die Geschäftseinheit Reinsurance erfolgt, neu unter der Geschäftseinheit Swiss Re Life Capital ausgewiesen, so die Swiss Re in ihrer Mitteilung.

"Wir zeigen mit der Bekanntgabe der geplanten Akquisition von Guardian Financial Services ganz klar unser fortlaufendes Engagement im Bereich der geschlossenen Lebensversicherungsportefeuilles. Entsprechend ist es wichtig, dass dieser Geschäftsbereich auf der höchsten Geschäftsleitungsebene von Swiss Re angemessen vertreten ist", wird VRP Walter B. Kielholz zitiert.

Das neue Geschäftsleitungsmitglied Thierry Léger ist vor 18 Jahren zu Swiss Re gestossen und verfügt über eine grosse Erfahrung im P&C- sowie L&H-Geschäft. Dort bekleidete er zuletzt die Funktion als Head of Life & Health Products.

Wie die Swiss Re ebenfalls bekannt gab, wird Sir Paul Tucker zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Sir Paul war von 2009 bis 2013 Deputy Governor der Bank of England und in dieser Funktion für die Finanzstabilität verantwortlich.

(AWP/cash)