Son steigt aus dem Verwaltungsrat des chinesischen E-Commerce-Konzerns Alibaba aus, wie er am Donnerstag bei der Hauptversammlung von Softbank ankündigte. Zuvor hatte Alibaba-Gründer Jack Ma bekanntgegeben, dass er nicht mehr dem Verwaltungsrat des japanischen Telekom- und Internetkonglomerats Softbank angehören wird. Son betonte, dass die Trennung "vollkommen freundschaftlich" erfolgt sei.

Die Geschichte der beiden Firmen ist eng miteinander verbunden. Im Jahr 2000 hatte Masayoshi Son 20 Millionen US-Dollar in das Internetportal eines jungen Jack Ma investiert. Mittlerweile ist der Anteil 150 Milliarden Dollar wert. Das hat Sons Ruf als Investor gestärkt und ihm später dabei geholfen, das Geld für den 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund einzutreiben.

Son sieht den japanischen Technologieinvestor nach einem Rekordverlust auf dem richtigen Weg, wie er auf der Hauptversammlung weiter sagte. Und das obwohl "einige Leute gedacht hätten, Softbank sei am Ende".

Milliardenschwere Abschreibungen auf Beteiligungen am angeschlagenen Bürovermittler WeWork und dem Fahrdienstvermittler Uber schrumpften im abgelaufenen Geschäftsjahr den Wert der Investitionen des Vision Funds und bescherten Softbank einen operativen Fehlbetrag von umgerechnet fast 12,1 Milliarden Euro. Um die Schuldenlast zu reduzieren und Anleger mit Hilfe von Aktienrückkäufen bei Laune zu halten, trennt sich Softbank nun von Anteilen unter anderem am Onlinehändler Alibaba und der Telekom-Tochter T-Mobile US. Inzwischen seien dadurch 35 Milliarden Dollar eingenommen worden und damit rund vier Fünftel der angepeilten Gesamtsumme.

Der 62-jährige Son deutete zudem an, Softbank länger als geplant vorstehen zu wollen. "Ich bleibe vielleicht etwas länger", sagte der Japaner. 

(AWP/Reuters)