Die neue AMS-Gruppe erzielte im Startquartal 2021 einen Umsatz von 1,55 Milliarden US-Dollar, wie die Österreicher am Dienstag mitteilten. Da AMS für den Konzern keine pro-forma-Zahlen zum Vorjahr bereitstellt, kann die Leistung nur mit dem saisonal bedingt besseren vierten Quartal verglichen werden. Demgegenüber sank der Umsatz um 9 Prozent.

Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBIT belief sich derweil in den ersten drei Monaten des Jahres auf 172 Millionen Dollar. Die Marge dazu lag bei 11 Prozent nach 17 Prozent im Vorquartal. Und unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 89 Millionen Dollar.

Autogeschäft wächst

AMS-Chef Alexander Everke zeigte sich an einer Telefonkonferenz zufrieden mit dem Geleisteten, räumte aber auch ein, dass im Konsumgütergeschäft Marktanteile verloren gehen. Dort bedient AMS Smartphone-Hersteller wie Apple mit Lösungen zur 3D-Gesichtserkennung oder mit Display-Anwendungen. Bereits seit Wochen wird am Finanzmarkt über rückläufige Aufträge mit Apple spekuliert.

Konkret ging Everke nicht auf die Apple-Bestellungen ein, er liess aber durchblicken, dass die Marktanteilsverluste den Segmentumsatz im 2021 wohl höchstens mit 5 Prozent negativ beeinflussen dürften. Und um die Margenbelastung einzugrenzen, würden etwa in der Produktion in Asien Sparmassnahmen ergriffen, versicherte Finanzchef Ingo Bank.

Besser läuft es im Geschäft am Automarkt, der sich in allen Regionen deutlich erhole. Punkten kann AMS hier mit dem Verkauf von Komponenten für Autobeleuchtungen. Die Auftragslage sei weiterhin gut und dürfte in weiteres Wachstum münden, hiess es.

Osram-Integration auf Kurs

Parallel zum operativen Geschäft treibt AMS die Integration von Osram voran. Über 500 Teilprojekte seien dazu angestossen worden, sagte Bank. Er geht davon aus, dass sich die in drei Jahren zu erzielenden Synergieeffekte nicht wie ursprünglich angekündigt auf 300 Millionen Euro, sondern auf 350 Millionen belaufen werden.

AMS werde künftig als ein "weltweit führender Anbieter von optischen Technologien" neu mit dem Namen "ams OSRAM" auftreten, erklärte Everke weiter. Dazu habe man eine visuelle Corporate-Identity-Strategie mit den Logos von AMS und Osram entwickelt. Der neue Firmenname soll an der kommenden Hauptversammlung Anfang Juni beschlossen werden.

Weiter wird die Konzernstruktur auf die beiden Segmente Halbleiter und Lampen & Systeme (L&S) aufgeteilt. Während die Semiconductors das AMS-Geschäft und das historische Opto Semiconductors-Geschäft von Osram umfassen, werden bei L&S die Osram-Teile Automotive und Digital untergebracht. Im ersten Quartal haben die Halbleiter 65 Prozent und die L&S-Sparte den Rest zum Gesamtumsatz beigesteuert.

Langfristziele bestätigt

Im Ausblick auf das jeweils laufende Quartal gibt AMS neu Prognosen zum Gesamtkonzern ab. In den Monaten April bis Juni soll der Umsatz im Bereich von 1,43 und 1,53 Milliarden Dollar zu liegen kommen und die EBIT-Marge wird bei 7 bis 10 Prozent erwartet. Und ab der zweiten Jahreshälfte werde mit leicht steigenden Umsätzen gerechnet, hiess es.

AMS bestätigte zudem die auf die lange Sicht gesetzten Ziele. Demnach strebt die Gruppe jährlich im Durchschnitt ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge von 20 bis 25 Prozent an.

An der Börse taten sich Händler und Analysten zunächst schwer mit der Einordnung der Zahlen. AMS hatte die Umsatzvorgaben erreicht, lag aber mit dem EBIT hinter den Erwartungen zurück. Dennoch klettern die Aktien im Handel in die Höhe; am frühen Nachmittag mit plus 5,7 Prozent auf 16,90 Franken. Damit erholt sich das Papier von den Abgaben der letzten Wochen. Mitte Februar kostete eine AMS-Aktie beinahe 25 Franken.

(AWP)