Der Umsatz des Computerzubehörherstellers kletterte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 um 4 Prozent auf 1,31 Milliarden Dollar. Das sei ein neuer Rekordwert, der sogar das aussergewöhnlich hohe Niveau des vergangenen Jahres übertreffe, erklärte Konzernchef Bracken Darrell am Dienstag in einem Communiqué. Die Verkäufe seien um 82 Prozent höher als im gleichen Vor-Coronaquartal von 2019. "Wir haben auch Marktanteile in den meisten Produktkategorien gewonnen."

Damit hat Logitech die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten im Schnitt mit einem Umsatzrückgang gerechnet, weil die Vergleichsbasis des Vorjahresquartals sehr hoch war, das mitten in die Coronakrise fiel. Damals kaufte die ganze Welt Computerzubehör, weil die Menschen im Homeoffice ihre IT-Ausstattung aufrüsten mussten. So gingen Kameras für Videokonferenzen oder Tastaturen weg wie warme Weggli.

Rückgang teilweise erwartet

Nun ging die Nachfrage bei gewissen Produkten wie etwa Audio-Lösungen und Kopfhörern (-14 Prozent), mobilen Lautsprechern (-9 Prozent), PC-Webcams (-8 Prozent) zurück. Allerdings seien die Verkäufe von Webcams immer noch dreimal so hoch wie vor zwei Jahren, erklärte Logitech.

Der Rückgang bei den mobilen Lautsprechern sei erwartet worden, da man die Ressourcen auf schneller wachsende Marktsegmente umverteile. Auch bei den Audio-Lösungen und Kopfhörern habe man den Verkaufsrückgang erwartet, hiess es. Man rechne mit ähnlichen Rückgängen im zweiten Halbjahr, nachdem das Wachstum im Vorjahr sehr stark gewesen sei.

Auf der anderen Seite konnten mehrere Produkte teils stark zulegen. So stiegen die Verkäufe von Tastaturen um 17 Prozent auf 236,3 Millionen Dollar. Damit haben die Tastaturen die Ausstattung für Videokonferenzen als zweitgrösste Produktkategorie abgelöst, deren Umsatz um 2 Prozent auf 231,7 Millionen Dollar schrumpfte. Auch die grösste Produktkategorie Gaming wuchs um 11 Prozent auf 330,8 Millionen Dollar. Die Computermäuse waren ebenfalls stärker gefragt (+12 Prozent) und haben Marktanteile gewonnen.

Deutlich weniger Gewinn

Dagegen ging der Gewinn deutlich zurück. Der um die Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn EBIT (Non-GAAP) fiel in den Monaten Juli bis September um 40 Prozent auf 211,5 Millionen Dollar. Und der unbereinigte Reingewinn (GAAP) sank um 48 Prozent auf 139,5 Millionen Dollar.

Grund dafür seien die Kosten, die um gut die Hälfte gestiegen seien. So habe Logitech etwa die Marketingkosten um zwei Drittel erhöht, die man im vergangenen Coronajahr gestutzt habe. Auch die Forschungs- und Entwicklungskosten wurden um 29 Prozent nach oben gefahren, um neue Bezugsquellen zu erschliessen für Komponenten, die knapp seien.

Trotz des deutlichen Rückgangs hat Logitech operativ die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten mit deutlich weniger Betriebsgewinn gerechnet.

Im Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 rechnet Logitech nach wie vor mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Das Wachstum werde im Bereich von -5 bis +5 Prozent erwartet, hiess es. Die Prognose zum Betriebsgewinn bestätigte die Gruppe ebenfalls. Da rechnet Logitech weiterhin mit einem EBIT von 800 bis 850 Millionen Dollar.

(AWP)