Der grösste Schweizer Telekomkonzern konnte zwar mit den Gewinnzahlen die Erwartungen übertreffen, kappte aber die Umsatzziele für das laufende Jahr.

Die Swisscom-Titel verlieren nach Handelsstart 6 Prozent auf 515,60 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI tendiert derweil leicht unter dem Schlussstand vom Vortag.

Enttäuscht zeigt sich die Analystengemeinde vor allem von der Umsatzentwicklung der italienischen Tochter Fastweb. Gelobt werden indes die Kosteneinsparungen und das solide Finanzmanagement sowie die Fortschritte bei den Investitionsvorhaben.

Die Analyse der ZKB etwa betont, dass die Migration zum All-IP-Netz und andere Massnahmen "weit über Plan" seien. Trotz der leicht tieferen Prognose bleibe der Investment-Case "attraktiv".

Die Experten von J.P.Morgan zeigen sich ebenfalls optimistisch und loben die operative Entwicklung. Die leichte Herabstufung der Prognose für 2021 sei auf "technische Faktoren" zurückzuführen und werde von den Anlegern akzeptiert werden, heisst es.

Gemeint ist damit etwa die Kooperation mit Salt beim Ausbau des Glasfasernetzes. Die Swisscom musste nach einem Gerichtsentscheid die Pläne teilweise auf Eis legen. Die Bank Vontobel betont in ihrem heutigem Kommentar zu den Zahlen nochmals, dass dies unter anderem zu höheren Investitionskosten bei Swisscom führen dürfte.

Generell gebe es aber wenig Anlass zur Sorge, meint die Credit Suisse. Die führende Marktpositionen bei vielen Dienstleistungen und Produkten im Schweizer Telekommunikationsmarkt sowie die "relativ" konservative Finanzpolitik und die soliden operativen Margen sprächen für die Swisscom, heisst es. Zu beachten gelte es aber, dass die Swisscom ihre Erträge nur durch weitere Kostensenkungen sichern könne. Zudem begrenze die über dem Branchendurchschnitt liegende Bewertung und das unter dem Branchendurchschnitt liegende Wachstum das Aufwärtspotenzial der Aktie.

(AWP)