"Es ist keine Preissenkung geplant", sagte Swisscom-Produktchef Dirk Wierzbitzki am Rande einer Medienkonferenz. Die Offensive des bisherigen Mobilfunkanbieters Salt spüre die Swisscom soweit noch nicht, erklärte Wierzbitzki im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. "Wir sehen das weder an Zahlen von Kunden, die uns verlassen würden, noch an Kunden, die nicht zu uns kommen würden. Wir spielen unsere Stärken wie gute Netze, gute Produkte oder besten Kundenservice", sagte Wierzbitzki.

Salt sei bereits seit zwei Jahren mit sehr aggressiven Preisen im Mobilfunk unterwegs. "Das hat an den Marktverhältnissen kaum etwas geändert. Im Gegenteil. Es gibt viele Kunden, die Salt ausprobiert haben und wieder zu uns zurückkommen", erklärte der Produktmanager.

Salt war vor zwei Wochen nach über sieben Jahren Absenz mit Pauken und Trompeten ins Festnetzgeschäft zurückgekehrt: Mit Kampfpreisen und dem schnellsten Internet der Schweiz will die Firma des französischen Telekomunternehmers Xavier Niel den hiesigen Markt aufmischen.

Salt bringt auf den Glasfasernetzen eine Surfgeschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Das ist zehnmal schneller als das bisherige Spitzenangebot hierzulande. Zum Vergleich: Bei Swisscom und Sunrise ist bei 1 Gbit/s Schluss, bei UPC bei 500 Mbit/s. Zudem bietet Salt bis zu 300 Fernsehsender und auch Festnetztelefonie. Das Angebot ist allerdings nur auf Glasfasernetzen in über 30 Städten und Regionen verfügbar.

Swisscom "hat ein besseres TV-Angebot"

Bei Salt mögen Preis und Leistung interessant sein, gestand Wierzbitzki ein. Aber die Blogs seien voll mit Klagen über schlechten Kundenservice, fehlerhafte Abrechnungen, schwierige Vertragsklauseln und schlechte Netze.

Die Swisscom habe ein besseres TV-Angebot, sagte Wierzbitzki. Die Bedienbarkeit sei einfacher. Zudem habe Salt-TV wegen der Streamingtechnik eine Verzögerung von gut einer halben Minute. Das sei im Fussball nicht unwesentlich. Aber die Zeit werde weisen, wie sich die Lage entwickle, sagte Wierzbitzki.

Und gerade im Fussball geht die Swisscom in die Offensive. Ihre Tochter Teleclub hat dem deutschen Bezahlsender Sky die Rechte für die Champions und Europa League-Spiele in der Schweiz entrissen. Ab der nächsten Saison sind fast alle Spiele nur noch auf Teleclub zu sehen.

Die SRG darf den Angaben zufolge nur noch 16 Spiele übertragen. Auf den deutschen und österreichischen Sendern gebe es gar keine Champions League-Spiele mehr im frei empfangbaren Fernsehen, sagte Teleclub-Chef Willi Heinzelmann im Gespräch mit AWP. Wie viel die Rechte über drei Jahre gekostet hätten, wollte Heinzelmann nicht preisgeben.

Damit schauen all jene in die Röhre, die in der Schweiz bisher die Champions League auf der Sky App verfolgt haben. Über Satellit sei Sky aus Deutschland indes hierzulande noch zu empfangen, sagte Heinzelmann. Das volle Teleclub-Angebot gibt es auch auf Sunrise. Dagegen würden auf den Kabelnetzen lediglich ein bis zwei Spiele pro Spieltag übertragen.

Für die Inszenierung hat Teleclub eine Reihe von Fernsehstars abgeworben. So stösst SRF-Moderator Roman Kilchsperger zum Bezahlsender. Auch Kommentatorenlegende Marcel Reif gibt sein Comeback.

(SDA)