Andere Smartphone-Hersteller haben Kunden, Apple als Pionier auf diesem Gebiet hat eher so etwas wie "Jünger". Keinem anderen Anbieter sind die Kunden auch nur annähernd so treu. Viele von ihnen fiebern deshalb schon dem kommenden September entgegen. Dann wird das US-Kultunternehmen der Weltöffentlichkeit nämlich das Jubiläums-Modell des Verkaufsschlagers iPhone vorstellen.

Schon heute ranken sich die wildesten Gerüchte um das Smartphone. Apple soll sich beim Vorgängermodell des iPhone 8 bewusst zurückgehalten und sich gleich mehrere bahnbrechende Innovationen für die Jubiläums-Ausgabe aufgespart haben.

Beobachter sind sich einig: Mit dem iPhone 8 will Apple der Konkurrenz so richtig eins auswischen.

Da Innovation bekanntlich ihren Preis hat, erstaunt es nicht, dass einige Experten mit einem Ladenverkaufspreis für die 64GB-Version des Smartphones von rund 1000 Dollar (zum aktuellen Dollar-Kurs gut 1000 Franken) ausgehen. Damit wäre das Jubiläums-Modell nicht nur teurer als die bisherigen Modelle, sondern auch teurer als das neue Galaxy S8 des Rivalen Samsung.

iPhone 8 bereits ab 870 Dollar ein Geschäft für Apple

Nun schaltet sich Steven Milunovich von der UBS-Investmentbank in die Diskussion um die Preisgestaltung ein. Der einst für Merrill Lynch tätige Technologieanalyst machte sich in den Neunzigerjahren einen Namen und gilt in der Branche als bestens vernetzt.

Seinen Berechnungen zufolge könnten die Herstellkosten für das iPhone 8 tatsächlich um 70 bis 90 Dollar über jenen des Vorgängermodells liegen. Dennoch glaubt er nicht, dass das 64GB-Modell für stolze 1000 Dollar in die Läden kommt. Milunovich setzt die Preisspanne viel eher bei 850 bis 900 Dollar an, wohlwissend, dass das Gerät in dieser Ausführung bei Apple erst ab 870 Dollar zu einer "Gewinnverdichtung" führt. Von einer solchen lässt sich sprechen, wenn die neue Gerätegeneration trotz Kanibalisierung bisheriger Modelle insgesamt positive Auswirkungen auf den zukünftigen Gewinn hat.

Apple-Aktie bleibt für die UBS Investmentbank ein klarer Kauf

Seine Schlüsselbotschaft: Apple wird bei der Preisgestaltung nicht über das Ziel hinausschiessen und bestenfalls die Luxusausführung des iPhone 8 mit einer Speicherkapazität von 256GB und OLED Display zwischen 950 und 1000 Dollar verlangen.

In Erwartung eines Anstiegs beim durchschnittlichen Verkaufspreis von 667 auf 692 Dollar über alle Modelle hinweg revidiert der UBS-Analyst seine Apple-Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre um bis zu 3 Prozent. Und obwohl sich vom 151 Dollar lautenden 12-Monats-Kursziel für die Aktie des US-Unternehmens ein Aufwärtspotenzial von weniger als 10 Prozent ableiten lässt, hält er unverändert an seiner Kaufempfehlung fest.

Auf den nächstjährigen Gewinnschätzungen der Schweizer Grossbank errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,6 sowie eine Dividendenrendite von 1,8 Prozent für die Aktie. Beide Kennzahlen decken sich in etwa mit dem langfristigen Durchschnitt.