Der "Intrepid Fund" ("Dynamic Fund" für Kunden ausserhalb der USA) investiert in westeuropäische Aktien. J.P. Morgan Asset Management beobachtet etwa 2000 Unternehmen in Westeuropa. Trotz der Schwäche Italiens und Frankreichs und einer teils wackligen Erholung andernorts zeigt sich Ingram im cash-Video-Interview "furchtlos", wie der englische Name des Fonds vermitteln könnte.

In gewissen Bereichen werde es auf dem Kontinent immer Unsicherheiten geben, sagt Ingram. Die nochmalige Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank EZB auf 0,05 Prozent helfe aber: "Die tiefen Zinsen sind eine fantastische Nachricht für europäische Unternehmen."

Viele Firmen würden sich diese mit billigen Finanzierungen etwa am derzeit günstigen Obligationenmarkt zunutze machen. Über höhere Unternehmensgewinne würden dann auch die Aktionäre von der Situation profitieren.

Auto-Aktien sind top

Unter den europäischen Aktien bevorzugt Ingram die Autohersteller: "Europa hat ohne Zweifel einige der besten Automarken der Welt, wie BMW, Audi oder Mercedes." Kunden, die ihren Autokauf nicht mehr wie in den Krisenjahren verschieben, sorgen laut Jon Ingram für eine Erholung des Absatzes; Das Wiedererstarken der europäischen Wirtschaft nütze aber auch der Stahlbranche, welche die Fondsmanager von J.P. Morgan als eine weitere wichtige Investitionsmöglichkeit betrachten.

Defensive Aktien vor allem multinationaler Konzerne, die in von den Anlegern in den Krisenzeiten als dividendenstarke Trutzburgen genutzt wurden, sind für Ingram wegen der erhöhten Bewertung weniger interessant. Zu diesen Titeln zählt Ingram zum Beispiel Nestlé.

Hingegen nennt der Fondsmanager die Aktien von Novartis und Roche als die interessantesten Titel aus dem Schweizer Markt. Die beiden Pharmakonzerne seien hervorragende Unternehmen mit einem Kundenstamm vor allem auch ausserhalb Europas, und seien immer noch tiefer bewertet als die Pharmaunternehmen aus den USA.

Im cash-Video-Interview sagt Jon Ingram auch, weswegen er die Bewertungen der europäischen Aktien für künstlich hoch hält, und weswegen eine weitere Steigerung der Aktienkurse durchaus möglich sei.

Das Interview entstand im Rahmen einer Pressereise, zu der J.P. Morgan eingeladen hatte.