Der Unterhaltungselektronikhersteller Logitech ist gut ins erste Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 gestartet. Mit einem Umsatz von 1,31 Milliarden Dollar und einem operativen Gewinn (EBIT) in Höhe von 234,5 Millionen Dollar übertreffen die Lausanner einmal mehr die Erwartungen. Analysten waren von einem operativen Gewinn von 193,4 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 1,26 Milliarden Dollar ausgegangen.

Das dürfte vor allem die Credit Suisse freuen, hatte der Aktienhandel der Grossbank im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung doch bei Kursen von knapp 110 Franken zu einer kurzfristigen Wette auf die Logitech-Aktie aufgerufen. Dabei standen allerdings eher charttechnische und weniger zahlenbezogene Aspekte im Vordergrund (der cash Insider berichtete).

Jahresvorgaben aus heutiger Sicht konservativ

So richtig Freude macht diese Wette nicht, gibt die Aktie ihre vorbörslichen Kursgewinne doch ab. Nach einem Rücksetzer auf 102,95 Franken wird sie zur Stunde noch mit einem Minus von 5,7 Prozent auf 104,75 Franken abgestraft.

Beobachter verweisen auf den Umstand, dass Logitech entgegen anders lautenden Hoffnungen an den bisherigen Vorgaben für das Geschäftsjahr 2021/22 festhält. Da hilft auch nicht, dass die Vorgaben eher konservativ gelten.

In ersten Stellungnahmen heben Analysten insbesondere das starke Abschneiden des Unternehmens im wachstumsstarken Geschäft mit Gaming-Zubehör. In dieser Produktkategorie erzielte Logitech im vergangenen Quartal einen Umsatz von 335,4 Millionen Dollar, was weit über den erwarteten 249 Millionen Dollar liegt.

Wie die UBS festhält, liegt das Ergebnis zwar über den Analystenschätzungen. Die Börse habe jedoch bereits damit gerechnet, dass letztere wohl übertroffen würden. Mit 1,07 Milliarden Dollar liegt die Schätzung der Grossbank für den operativen Jahresgewinn (EBIT) schon heute weit über den von Logitech angestrebten 800 bis 850 Millionen Dollar. Das Anlageurteil für die Aktie lautet "Neutral" mit einem 12-Monats-Kursziel von 110 Franken.

Barmittelentwicklung sorgt für Gesprächsstoff

Morgan Stanley gewinnt dem Zahlenkranz hingegen nicht nur positive, sondern auch negative Aspekte ab. Letzteres gilt insbesondere für den eher enttäuschenden Umsatzbeitrag aus den Produktkategorien Video Collaboration sowie Tablet & Other Accessories.

Auch die negative Barmittelentwicklung (freier Cashflow) sorgt in Analystenkreisen für Gesprächsstoff. Schuld für diese trägt der Aufbau von Komponentenlager wegen möglicher künftiger Engpässe bei den Zulieferern.

Morgan Stanley stuft die Aktie übrigens wie bis anhin mit "Equal-weight" und einem Kursziel von 126 Dollar ein.