Seit Montag ist es offiziell: Der US-Finanzinvestor Elliott will für 80 Rappen je Aktie in bar den Backwarenhersteller Aryzta übernehmen. Im Grossaktionariat regt sich allerdings Widerstand gegen diese Pläne. Mit der spanischen Cobas und Lodbrok lehnen zwei Schwergewichte das Angebot ab. Gemeinsam bringen sie 14 Prozent der Stimmrechte auf die Waage (cash berichtete).

Das dürfte erklären, weshalb die Aryzta-Aktie mit 68 Rappen zuletzt deutlich unter den 80 Rappen notierte.

In einer Unternehmensstudie giesst die Credit Suisse am frühen Donnerstagmorgen weiteres Öl ins lodernde Feuer. Die Grossbank bleibt auf der ganzen Linie skeptisch – sowohl was den Erfolg des Übernahmeangebots als auch den operativen Turnaround anbetrifft. Um letzterem gebührend Rechnung zu tragen, streicht sie ihre operativen Gewinnschätzungen (EBITDA) für die kommenden Jahre um bis zu 28 Prozent zusammen.

Voraussetzungen für das Elliott-Angebot schwierig zu erfüllen

Dadurch steigt das Kursziel für die Aktie zwar auf 50 (zuvor 30) Rappen. Allerdings liegt das neue Kursziel damit noch immer fast um 27 Prozent unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Dass die Credit Suisse an der "Underperform" lautenden Verkaufsempfehlung festhält, überrascht daher nicht.

Wie die Grossbank schreibt, lassen sich die Voraussetzungen für das Übernahmeangebot des Finanzinvestors Elliott nur schwer erfüllen. Die Amerikaner verlangen beispielsweise, dass Aryzta die Kredite mit den Banken neu aushandelt. Doch das wäre der Credit Suisse zufolge wohl nur zu deutlich schlechteren Konditionen möglich.

Wie ein Vertreter von Elliott zu diesem Sachverhalt schreibt, sind zentrale Aussagen aus der Elliott-Medienmitteilung von anfangs Woche nicht in die CS-Analyse eingeflossen. Es gebe seitens Elliott keine Finanzierungs-Fragen oder -Bedingungen mehr, die geklärt werden müssten.

Doch auch in Bezug auf das Tagesgeschäft findet die Grossbank keine wohlwollenden Worte. Sie sieht in der Produktentwicklung und bei der Kundenpflege zusätzliche Kosten auf den Backwarenhersteller zukommen. Dadurch könnte der Turnaround eine Verzögerung erfahren.

Obwohl die Aryzta-Aktie seit April kräftig Boden gutmachen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein sattes Minus von 37 Prozent. Damit zählt der Backwarenhersteller zu den diesjährigen Börsenverlierern.