Wie die Bank am Dienstag mitteilte, hat sie im Berichtsquartal einen Reingewinn von 0,99 Milliarden Franken erwirtschaftet, dies nach einem riesigen Verlust von 1,90 Milliarden im Vorquartal bzw. einem ähnlich grossen Gewinn von 1,04 Milliarden im entsprechenden Vorjahresquartal.

Der Vorsteuergewinn erreichte 1,45 Milliarden und enthält wie immer diverse Sonderfaktoren. So entstand etwa aus der Neubewertung der Verbindlichkeiten ein Verlust von 181 Mio Franken, dazu kamen Restrukturierungskosten von 246 Mio sowie diverse weitere kleinere Faktoren. Auf adjustierter Basis lag der Vorsteuergewinn insgesamt bei 1,9 Milliarden Franken.

An der Börse wird die UBS-Aktie hochgejubelt. Der Titel klettert knapp 6 Prozent auf bis zu 16,85 Franken - zugleich der höchste Aktienkurs seit zwei Jahren. Seit Januar avancierten die Papiere rund 17 Prozent.

Bruttomarge deutlich verbessert

Die Bank hat in ihren Wealth Management Einheiten Nettoneugelder von rund 24 Milliarden Franken erhalten. Dabei stammten 15 Milliarden aus der Division Wealth Management, was laut den UBS-Angaben der höchste Quartalswert seit 2007 ist, und 9 Milliarden vom Wealth Management Americas. Aufgrund der Neugelder und der Höherbewertung der bisherigen Vermögensbestände legten auch die verwalteten Vermögen im Vergleich zum Stand Ende 2012 um 143 Milliarden auf 2'273 Milliarden Franken zu.

Die Bruttomarge im Wealth Management Geschäft, dem (neuen) Kern-Business der Bank, konnte nach einem schwachen Vorquartal wieder gesteigert werden, und zwar um 6 Basispunkte (BP) auf 91 BP (Q1 2012: 93 BP). Sie liegt damit aber weiterhin unter dem langfristigen Zielwert von 95 bis 105 BP.

Insgesamt stiegen die Erträge der Bank im Vergleich zum Vorquartal um ein Viertel auf 7,78 Milliarden Franken. Besonders stark zeigte sich auch die Investment Bank. Sie erreichte einen Vorsteuergewinn von 977 Mio, noch im letzten Quartal war sie deutlich negativ. Die Divisionen Wealth Management und Wealth Management Americas erzielten ein Vorsteuerergebnis von 664 Mio bzw. 234 Mio Franken.

«Noch zu früh, um den Sieg zu erklären»

Konzernchef Sergio Ermotti zeigt sich in der Mitteilung sehr zufrieden: "Es ist zwar noch zu früh, um den Sieg zu erklären. Wir haben aber gezeigt, dass unser Geschäftsmodell in der Praxis funktioniert." Obwohl die Märkte sich verbessert hätten, habe es noch Herausforderungen gegeben, entsprechend sei er sehr zufrieden mit der Leistung.

Auch die Effizienz konnte deutlich verbessert werden, so sank doch das Verhältnis zwischen Kosten und Erträgen (auf adj. Basis) auf 76 von 81%. Die Anzahl der Vollzeitstellen wurde in der Periode um knapp 850 auf knapp 61'800 Angestellte reduziert.

Die Zahlen lagen insgesamt deutlich über den Schätzungen der Analysten. Diese hatten etwa einen Ertrag von lediglich 6,74 Milliarden geschätzt, einen Gewinn vor Steuern von 687 Mio Franken sowie einen Konzerngewinn von 510 Mio Franken.

Vorsichtiger Ausblick

Mit Blick nach vorne bleibt die Grossbank weiter vorsichtig. Wohl hätten die Marktteilnehmer insbesondere zu Beginn des ersten Quartals wieder ein stärkere Interesse gezeigt. Die jüngsten Ereignisse in Europa würden jedoch daran erinnern, dass die zugrunde liegenden strukturellen Herausforderungen weiterhin bestünden.

Die weiter ungelösten Probleme untern anderen in den Bereichen europäische Staatsverschuldung und Bankensystem, US-Haushalt sowie die globalen Wachstumsperspektiven haben nach Ansicht der UBS weiterhin Einfluss auf das Vertrauen der Kunden und damit auch auf den Aktivitätslevel. Dessen ungeachtet bleibt die Grossbank zuversichtlich, dass sie weiterhin Nettoneugelder anziehen werde.

(AWP)