Die UBS hat im 2013 einen Reingewinn von 3,2 Milliarden Franken erreicht, im vierten Quartal betrug der Gewinn 917 Millionen Franken. Analysten hatten im Schnitt mit Zahlen von rund 2,6 Milliarden Franken bzw. 340 Millionen Franken gerechnet. Der Gewinn im vierten Quartal fiel vor allem dank einer Steuergutschrift von 470 Millionen Franken deutlich höher aus als erwartet.

Die Aktie der UBS legt am Dienstagmorgen im frühen Handel an der SIX um über 3 Prozent zu.

Die Dividende soll um zwei Drittel höher ausfallen im Jahr davor, nämlich neu 25 Rappen pro Aktie von vorher 15 Rappen. Im Jahr 2012 hatte die UBS wegen hauptsächlich wegen der Libor-Affäre einen Verlust von fast 2,5 Milliarden Franken verbucht.

Der Bonustopf für die Mitarbeiter füllte sich: Der Pool für variable Vergütungen vergrösserte sich von 2,5 Milliarden Franken um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken. Weil Boni zum Teil über mehrere Jahre hinweg zugeteilt sind, verbucht die Bank aber wie schon 2012 insgesamt 3 Milliarden Franken für die variablen Lohnteile der Mitarbeiter.

Rückstellungen für "Rechtsfälle, regulatorische und ähnliche Angelegenheiten" schmälerten den Gewinn. UBS musste im letzten Jahr 1,7 Milliarden Franken zurückstellen. Auch 2014 rechnet die Bank mit erhöhten Belastungen. Nennenswerte neue Rückstellungen kamen in Schlussquartal nicht hinzu. Im Skandal um Devisenmarktmanipulationen gehen die internen Untersuchungen weiter.

Resultate im Einzelnen

Die Kernsparte Wealth Management verdiente im Schlussquartal mit 471 Millionen Franken weniger als geschätzt und auch deutlich weniger als im Vorquartal. Die Bruttomarge blieb mit 85 Basispunkten (BP) stabil und weiterhin deutlich unter dem anvisierte Wert von 95 bis 105 BP.

Die Bank hat dabei in dieser Sparte im vierten Quartal Neugelder von 5,8 Milliarden Franken nach 5 Milliarden im Quartal davor angezogen. Das sei das beste vierte Quartal seit dem Jahr 2007, schreibt die Bank in einer Mitteilung. Im ganzen Berichtsjahr 2013 waren es 35,9 Milliarden Franken. Die Sparte Wealth Management Americas generierte im vierten Quartal weitere Nettoneugelder von 4,9 Milliarden Franken im Quartal bzw. von 19 Milliarden im Gesamtjahr. Weitere Abflüsse musste die Bank allerdings im Berichtsquartal im Bereich Global Asset Management mit -4,7 Milliarden Franken verbuchen.

Im Investmentbankengeschäft kam die Bank im Quartal auf einen Vorsteuergewinn von 297 Millionen Franken, nach einem Verlust von 243 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum.  Das Investmentbanking, das UBS drastisch zurückgefahren hat, um Eigenkapital einzusparen und die Risiken zu senken, lieferte insgesamt den grössten Beitrag zum Vorsteuergewinn. Die Sparte, die 2012 noch die größte Verlustquelle bildete, kam auf einen bereinigten Gewinn von 2,5 Milliarden Franken im ganzen Jahr. Vor allem im Beratungs- und im Aktiengeschäft stiegen die Einnahmen.

Das Ergebnis sei solide, aber nicht glänzend ausgefallen, erklärte ein Analyst der Deutschen Bank in einem ersten Kommentar.

Wealth Management forcieren

Die UBS will den Fokus seit einiger Zeit stärker auf das Wealth Management und weg vom Investment Banking richten. Bei letzterem konzentriert sie sich auf die "traditionellen Stärken" in den Bereichen Aktien, Devisen und Edelmetalle. Dagegen erfolgte ein Rückzug aus gewissen Sparten im Bereich Fixed Income, die unrentabel geworden sind.

Die Kernkapital-Quote (CET 1-Basel III bei vollständiger Umsetzung) lag per Ende Dezember bei 12,8 Prozent und damit 90 BP höher als per Ende September. Das gesetzte Ziel für 2013 von 11,5 Prozent sei damit deutlich übertroffen. Die Bank will bekanntlich die Ausschüttungsquote merklich erhöhen, sobald sie die Quote einen Wert von 13 Prozent erreicht hat.

Die sogenannten risikogewichteten Aktiven (RWA) in der Bilanz legten zwar leicht zu auf 225 von 219 Milliarden Franken, was aber vor allem mit der Verfügung der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma vom letzten Herbst zusammenhängt. Diese hatte verlangt, dass die UBS ihre Prozess-Risiken mit mehr Eigenkapital unterlegen musste. Die Bank hat sich allerdings mit der Finma auf eine ergänzende Analysemethode geeinigt, um das zusätzliche Kapital für operationelle Risiken für Rechtsfälle etc. zu berechnen.

Trüber Ausblick

Im Ausblick gibt sich die UBS betont zurückhaltend: Viele der schon früher angesprochenen Herausforderungen grundsätzlicher und geopolitischer Natur bestünden auch zu Beginn des ersten Quartals 2014  nach wir vor. Nachhaltige und glaubwürdige Fortschritte bei den ungelösten Problemen in Europa und den offenen Fragen in der amerikanischen Fiskal- und Geldpolitik blieben weiterhin aus.

Hinzu kämen die fragile Situation in den Schwellenmärkten sowie durchzogene Perspektiven für das globale Wachstum. "All dies könnte weitere Ergebnisverbesserungen unter den herrschenden Marktbedingungen unwahrscheinlich machen. Dies wiederum könnte dazu führen, dass die im ersten Quartal normalerweise zu beobachtende Zunahme der Kundenaktivität und des Handelsvolumens womöglich nicht in vollem Umfang stattfinden wird. Das Ertragswachstum, die Nettozinsmargen und die Nettoneugelder würden dadurch unter Druck geraten," so die UBS.

Trotz möglicher Schwierigkeiten geht die UBS davon aus, dass das Wealth Management auch zukünftig Nettoneugelder anziehen werde.

(Mit Material von AWP, Reuters und SDA)