Seit Freitag ist es endlich offiziell: Der amerikanische Rivale Monsanto ist bereit, 449 Franken je Titel in bar und eigenen Aktien für Syngenta zu bezahlen. Allerdings weist der Basler Agrarchemiekonzern das Angebot als zu tief zurück.

Und hier setzt nun die Grossbank UBS an. In einer Unternehmensstudie stuft der für das Investment Banking tätige Verfasser die Aktie von Syngenta überraschend von "Neutral" auf "Buy" hoch. Gleichzeitig wird das Kursziel auf 475 (325) Franken nachgezogen.

Für den Analysten steht fest: Monsanto könnte locker 535 Franken je Aktie bieten. Vom Schlussstand vom Freitag bei 397 Franken aus betrachtet entspräche das einem Aufwärtspotenzial von knapp 35 Prozent, obschon der Börsenwert in den letzten fünf Handelstagen bereits um 22 Prozent gestiegen ist.

Kaufempfehlung hat Wett-Charakter

Der Studienverfasser schätzt die Synergien zwischen den beiden Firmen auf 5 bis 9 Prozent des kombinierten Jahresumsatzes. Von diesen bis zu 2 Milliarden Dollar könnte Monsanto bis zu 70 Prozent in eine Angebotsnachbesserung fliessen lassen, so schreibt er. Anders als viele seiner Berufskollegen glaubt der Experte nicht, dass eine solche Übernahme durch die Wettbewerbsbehörden vereitelt werden könnte.

Der Analyst rechnet mit einer Angebotserhöhung über den Aktien- und nicht über den Barmittelanteil. Das birgt allerdings auch gewisse Gefahren. Beispielsweise dann, wenn die Aktie von Monsanto aus Angst vor einer zu teuren Übernahme unter Druck geraten sollte.

Überraschendes Umdenken wirft Fragen auf

"Wieso erst jetzt?", dürften sich die Anlagekunden der UBS Investmentbank fragen. Schliesslich wollte die Grossbank in den vergangenen Jahren nichts von der Syngenta-Aktie wissen. Zwischen Sommer 2012 und Frühjahr 2014 empfahl der Analyst sie sogar zum Verkauf. Seither stufte er die Aktie mit "Neutral" ein.

Dass die jetzige Empfehlung einer Wette auf eine Angebotsnachbesserung gleichkommt und damit spekulativen Charakter hat, macht die Sache nicht gerade besser.