Die für die UBS Investmentbank tätigen Strategen machen keinen Hehl daraus: Mit ihrer Einschätzung für die Teuerungsentwicklung stehen sie ziemlich alleine da. Während die meisten ihrer Berufskollegen den Standpunkt der Zentralbankenverantwortlichen vertreten und unermüdlich vor den Folgen stagnierender Preise warnen, schätzen die Strategen die Ausgangslage zumindest in den USA grundlegend anders ein.

Dort werde die Teuerung im Jahresverlauf anziehen und sich weit ins kommende Jahr hinein weiter beschleunigen. In der Folge werde die Rendite zehnjähriger amerikanischer Staatsanleihen bis Dezember von 2,5 Prozent auf 3,25 Prozent steigen. Bis Ende nächsten Jahres werde die Rendite sogar bis auf 4 Prozent klettern.

Zahlreiche Faktoren sprechen für Inflationsdruck

Noch sei allerdings keine Eile geboten, so die Strategen. Sie rechnen noch auf Wochen wenn nicht gar auf Monate hinaus mit tiefen Anleihenzinsen. Erst im späteren Jahresverlauf sei in Erwartung einer anstehenden Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank ein Anstieg wahrscheinlich.

Neben einem engeren Arbeitsmarkt würden derzeit auch höhere Mieten sowie steigende Produzentenpreise für Inflationsdruck sprechen. Darüber hinaus falle der deflationäre Effekt bisher rückläufiger Importpreise weg.

Die Handelsempfehlungen der Strategen gehen über solche für den amerikanischen Anleihenmarkt hinaus. Und ihre Botschaft ist unmissverständlich: Alle von der Zinsentwicklung abhängigen Anlagen werden leiden. Nicht nur die in den USA, sondern auch jene aller G10-Staaten. Gleichzeitig werde sich der Dollar gegenüber den gängigsten Währungen erholen.