Die UBS integriert das Schweiz-Geschäft der übernommenen Credit Suisse vollständig. Damit dürfte die Marke entgegen der Hoffnung vieler Schweizerinnen und Schweizer ganz verschwinden. 

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS dürfte in der Schweiz zu insgesamt 3000 Entlassungen führen. 1000 davon betreffen die Integration der CS Schweiz in die Bankengruppe, weitere 2000 andere hiesige Geschäftsbereiche der CS.

Das sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Donnerstag an einer Telefonkonferenz mit Analysten. Diese Lösung sei "bei weitem" die beste, sagte Ermotti. Die Analysen hätten auch die Annahmen bestätigt, dass die Übernahme nötig gewesen war. Es sei nicht nur eine Frage der Liquidität bei der CS gewesen. Die Bank hätte nicht mehr alleine überleben könne, so Ermotti weiter.

Gleichzeitig bleibe die Konkurrenz am Schweizer Markt über alle Geschäftstätigkeiten hinweg stark, betonte die UBS. Die Kantonalbanken zusammen würden etwa weiterhin den grössten Marktanteil aufweisen. Die Bank werde nach dem Zusammenschluss über das drittgrösste Filialnetz der Schweiz verfügen.

Die Aktie der UBS steigt im frühen Handel n der Schweizer Börse bis 7 Prozent auf 23,73 Franken. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2008.

CS Schweiz bis 2025 integrieren

Gemäss den aktuellen Plänen werden die UBS und die Swiss Bank der Credit Suisse bis zum geplanten rechtlichen Zusammenschluss im Jahr 2024 noch als getrennte Gesellschaften operieren. Die Marke "Credit Suisse" und deren Geschäftstätigkeit würden noch bis zur Überführung der Kunden und der Systeme beibehalten.

Die schrittweise Überführung der CS Schweiz in die UBS werde voraussichtlich 2025 abgeschlossen, hiess es. Für Kundinnen und Kunden ändere sich bis dahin nichts. Die weitgehende Integration der gesamten Credit Suisse wird bis Ende 2026 angepeilt.

Das Zuel der Kosteneinsparungen wurde von der UBS am Donnerstag um 2 Milliarden auf 10 Milliarden US-Dollar erhöht. Der Hauptteil dieses Betrags dürfte auf Personalkosten entfallen. Zum Vergleich: 2022 lagen die gesamten Aufwendungen der Credit Suisse bei 18,2 Milliarden Franken.

Führungsteams stehen

Verschiedene Medien spekulierten zuletzt über die Höhe des Stellenabbaus: Genannt wurden Zahlen im Bereich von 30'000 bis 35'000 Jobs. Allein in der Schweiz seien bis zu 10'000 Stellen in Gefahr, hiess es. Bekannt es auch, dass die Fluktuation bei der Credit Suisse in den letzten Monaten sehr hoch war.

Ende Juni beschäftigten beide Banken zusammen 119'100 Mitarbeitende auf Basis Vollzeitäquivalente.

Ihre Schäfchen im Trockenen haben derweil die Top-Manager der neuen Megabank: Im Zuge der Implementierung der künftigen Unternehmensstruktur wurden bis dato alle Mitglieder des Führungsteams bis drei Stufen unter der Konzernleitung ernannt.

Die CS Schweiz galt angesichts der vergleichsweise hohen und stabilen Gewinne als Kronjuwel der Credit Suisse, Analysten veranschlagten den Wert auf bis zu 16 Milliarden Franken. Die UBS kaufte die gesamte Credit Suisse für lediglich drei Milliarden Franken und damit einen Bruchteil des Eigenkapitals. Der entsprechende Buchgewinn («Badwill») aus der Transaktion sorgte dafür, dass der Konzern im zweiten Quartal einen Rekordgewinn von 29 (Vorjahresperiode 2,1) Milliarden Dollar einfuhr.

Die Mitarbeiter sind der grösste Kostenblock bei den zwei Banken. Zur Jahresmitte beschäftigte der fusionierte Konzern 119'100 Personen, zum Ende des ersten Quartals kamen UBS und CS noch auf insgesamt rund 122'000 Mitarbeiter. Analysten hatten über die Zeit mit einem Abbau von rund 30'000 Stellen gerechnet.

(AWP/Reuters/cash)