Der Umsatz der Speedmaster Moonwatch ist in den Omega-Geschäften seit der Einführung der 250-Dollar-MoonSwatch im März um mehr als 50 Prozent gestiegen, sagte Swatch-CEO Nick Hayek. Die Speedmaster Moonwatch kostet im Einzelhandel rund 7'000 Dollar und wird als erste auf dem Mond getragene Uhr gefeiert.

Hayek zufolge sind die Verkäufe aller Speedmaster-Modelle seit dem Erscheinen der MoonSwatch "im zweistelligen Bereich gestiegen". Die ursprüngliche Moonwatch ist ein Handaufzugsmodell mit schwarzem Zifferblatt und Hesalitglas. Die Marke bietet allerdings auch Varianten mit automatischen Kalibern und Keramik- oder Goldgehäusen an, die mit teurerem Saphirglas ausgestattet sind.

Weltweites Aufsehen

Die MoonSwatch, ein quarzgesteuerter Zeitmesser in einem Verbundgehäuse aus Keramik und Biokunststoff, lehnt sich in ihrem Design an die Speedmaster an und erregte bei ihrer Vorstellung im März weltweit Aufsehen. Tausende von begeisterten Kunden drängten sich in den Geschäften in der Hoffnung, das Modell zu ergattern, das in einer Vielzahl von Farben erhältlich ist, die den Himmelskörpern unseres Sonnensystems nachempfunden sind. Die Uhr war schnell ausverkauft, und die Nachfrage übersteigt nach wie vor das Angebot in den 110 Swatch-Boutiquen, in denen der Zeitmesser derzeit verkauft wird.

Omega ist die grösste und wichtigste Marke innerhalb des Swatch-Konzerns, zu dem auch die High-End-Hersteller Breguet und Blancpain sowie die erschwinglichere Marke Longines gehören. Obwohl die Moonwatch, die erstmals 1969 von Neil Armstrong und seinen Astronauten-Kollegen auf ihrer Apollo-Mission zum Mond getragen wurde, seit langem eine tragende Säule des Omega-Angebots ist, blieb die Marke nach Schätzungen von Morgan Stanley im vergangenen Jahr in der Rangliste der umsatzstärksten Uhrenhersteller hinter Rolex und fiel hinter Cartier zurück.

Mobile Verkaufsstellen

Hayek hat erklärt, dass die MoonSwatch nicht online verkauft werden wird. Das Modell werde bald an mehr Orten erhältlich sein, einschliesslich mobiler Verkaufsstellen in Europa. Swatch wird im Juli und August in 25 weiteren Geschäften die MoonSwatch verkaufen, darunter in der Schweiz, in Thailand, Malaysia und in den USA.

Darüber hinaus wird Swatch im Laufe des Sommers 11 flexible Einzelhandelsstandorte einrichten, um die 11 verschiedenen MoonSwatch-Modelle zu verkaufen.

"Wir werden 11 mobile Läden haben, die sich unseren Planeten gleich durch Europa bewegen", sagte Hayek, ohne nähere Angaben zur Art dieser Läden zu machen. "Wir gehen zum Verbraucher und dorthin, wo er sich aufhält. Aber nicht zu Hause und nur für kurze Zeit."

Der Hype um die MoonSwatch hat laut Hayek das Interesse an der Marke Swatch wiederbelebt, vor allem bei jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten, die in der Marke nicht den coolen Provokateur sahen, den frühere Generationen vielleicht wahrgenommen haben.

Er hat auch dazu beigetragen, neue Kunden für die Luxusmodelle von Omega zu gewinnen, zu denen die Seamaster- und Constellation-Uhrenfamilie gehören.

Swatch bemüht sich um Produktionssteigerung

"Was sie mit der Swatch-Version der Moonwatch gemacht haben, war genial", sagte Brian Duffy, Geschäftsführer des Einzelhändlers Watches of Switzerland, in einem Interview. "Es hat sich zweifellos positiv auf die Verkaufsnachfrage ausgewirkt."

Swatch bemüht sich, die Produktion der MoonSwatch in den Schweizer Werken zu steigern. Der Prozess ist weitgehend automatisiert und einige Anlagen laufen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, sagte Hayek. Er wollte keine genauen Produktionszahlen für die MoonSwatch nennen und auch nicht, wie viele davon bereits verkauft wurden.

Oliver Müller, ein Berater bei LuxeConsult in Aubonne, der die Uhrenindustrie verfolgt, schätzt, dass seit der Markteinführung etwa 150'000 MoonSwatch-Modelle verkauft wurden.

(Bloomberg)