In einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte bei 103 mittelgrossen und grossen Unternehmen gaben insgesamt 34 Prozent an, eigene Zielwerte für die Reduktion von Klimagas festgelegt zu haben.

Dagegen räumten 57 Prozent der Unternehmen an, keinerlei Ziele für die Reduktion ihres CO2-Ausstosses zu haben, heisst es in der am Sonntag publizierten Umfrage. Rund 10 Prozent machten keinerlei Angaben dazu. Insgesamt schneidet die Schweiz damit auch schlechter ab als der europäische Durchschnitt: Laut den Studienverfassern haben sich europaweit 51 Prozent der Unternehmen noch keine Klimaziele gesetzt.

Massnahmen für Energieeffizienz

Immerhin ist der Klimawandel offensichtlich Thema in den Chefetagen der Schweizer Unternehmen. Gemäss der bei den Finanzchefs durchgeführten Umfrage haben die meisten Unternehmen (94 Prozent) auch bereits Massnahmen gegen den Klimawandel ergriffen. Fast drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent) gaben an, dass sie die Effizienz der Energienutzung verbessert hätten, rund die Hälfte (52 Prozent) nutzt nach eigenen Angaben energieeffiziente oder klimaschonenden Technologien oder Ausrüstung.

Erst ein Viertel der Unternehmen (26 Prozent) habe auch eine Einschätzung vorgenommen, welche Risiken der Klimawandel für sie mit sich bringen könnte, heisst es weiter. Dabei sei die Schweiz laut den Klimaszenarien des Bundes überdurchschnittlich stark vom Klimawandel betroffen, erinnert Deloitte in der Mitteilung: Es werde "trockener, heisser sowie schneeärmer und die Niederschläge werden heftiger".

Mehr Transparenz

Laut Alessandro Miolo, Leiter Audit & Assurance bei Deloitte Schweiz, sollten die hiesigen Unternehmen grössere Transparenz über Risiken und Chancen des Klimawandels herstellen. Sie sollten mehr klimarelevante Informationen erfassen und diese in ihren Jahresabschlüssen ausweisen, so das Beratungsunternehmen: Das ermögliche auch Investoren, Kunden, Regulatoren und anderen Stakeholdern objektive Vergleiche.

Daneben müssten Finanzchefs auch die regulatorischen Entwicklungen und politischen Diskussionen auf nationaler und internationaler Ebene verfolgen, meint Miolo. Denn im Zusammenhang mit dem "politisch gelenkten Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft" entstünden für Unternehmen sowohl Risiken wie auch Chancen.

(AWP)