Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte vierteljährliche Umfrage der Grossbank UBS zur weltweiten Anlegerstimmung. Gemäss der Umfrage, bei der über 4000 wohlhabende Anleger und Firmeninhaber in 14 Regionen der Welt befragt wurden, gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sie in Bezug auf den langfristigen Konjunkturausblick für ihre Region optimistisch sind.

Das ist praktisch keine Veränderung gegenüber der letzten Umfrage vor drei Monaten. Für den kurzfristigen Ausblick zeigten sich jedoch nur noch 46 Prozent optimistisch, nachdem es bei der letzten Umfrage noch 67 Prozent gewesen waren.

Die Mehrheit wartet noch ab und rechnet mit einer globalen Rezession

Der Anteil der Anleger, die sich auf kurze Sicht optimistisch äusserte, ging in den USA am deutlichsten zurück: von 68 auf 30 Prozent. Am wenigsten stark ausgeprägt war dieser Rückgang in Europa ausserhalb der Schweiz: dort sank der Anteil lediglich von 58 auf 50 Prozent. In Asien fiel der Anteil von 71 auf 55 Prozent, in Lateinamerika von 60 auf 49 Prozent und in der Schweiz von 47 auf 28 Prozent. 

Weltweit wollen laut der Umfrage 47 Prozent der Anleger ihre Aktienportfolios in den nächsten sechs Monaten unverändert lassen, während 37 Prozent mehr investieren wollen. Darüber hinaus sind 23 Prozent der Ansicht, jetzt sei ein guter Zeitpunkt für den Kauf von Aktien. Doch weitere 61 wollen erst dann kaufen, wenn die Aktienkurse um weitere 5 bis 20 Prozent gefallen sind. Etwa 16 Prozent sind der Ansicht, dass die Bestände derzeit nicht aufgestockt werden sollten, da es sich um einen Bärenmarkt handelt.

Die Vermögenden sind sehr vorsichtig bei ihren Investitionen, glauben doch 60 Prozent von ihnen an eine globale Rezession in den nächsten 12 Monaten. Daher ist es nicht erstaunlich, dass eine Erhebung der Bank of America die höchsten Cash-Positionen seit den Terrorattacken vom 11. Sepember 2001 ergab.

Die Umfrage mit Namen UBS Investor Sentiment wurde vom 1. bis zum 20. April 2020 durchgeführt, wobei 2928 Anleger und 1180 Firmeninhaber mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 1 Million US-Dollar (bei Anlegern) oder mindestens 1 Million US-Dollar Jahresumsatz befragt wurden.

(AWP)