Der Anteil lag 2018 bei 21 Prozent verglichen mit 19 Prozent im Vorjahr. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Beratungsunternehmens EY. Rund 20 Prozent der Schweizer KMU habe einen Frauenanteil von 41 bis 100 Prozent im Top-Management, bei 9 Prozent der Firmen liege der Anteil zwischen 1 bis 5 Prozent. Besorgniserregend sei jedoch, dass bei 32 Prozent der hiesigen KMU keine einzige Frau im Top-Management sitzt, wie es weiter hiess.

Regional betrachtet sei der Frauenanteil in der Romandie (27%) und im Tessin (24%) höher als in der Ostschweiz (20%) und in Zürich/Schaffhausen (15%). Fast jedes zweite Unternehmen habe Mühe bei der Rekrutierung geeigneter weiblicher Fachkräfte, wobei die Bereiche Bau/Energie, LifeSciences und Industrie stärker betroffen seien.

Grössere KMU müssten im Vergleich zu börsenkotierten Unternehmen kreativer und flexibler sein um Fachkräfte anzuwerben. In vielen kleineren Familienunternehmen würden Frauen hingegen schon von Haus aus an die Verantwortung im Betrieb herangeführt und schnell wichtige Rollen übernehmen, hiess es weiter.

Traditionelles Rollenbild bleibt verbreitet

"Das traditionelle Rollenverständnis der Frau, die zu Hause bleibt - um sich um Kinder und Haushalt zu kümmern - während der Mann zur Arbeit geht, ist in der Schweiz weiterhin verbreitet", wird EY-Managerin Robin Errico in der Mitteilung zitiert. Sie ist als "Chief Risk Officer" Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für Diversität und Inklusion.

Männer würden immer noch höhere Einkommen erzielen und auch mittel- wie langfristig sei deren Einkommenspotenzial höher. Weitere Faktoren seien hohe Kosten für Kinderbetreuung und eine begrenzte Infrastruktur für Familien mit schulpflichtigen Kindern.

Befragt wurden von EY rund 710 nicht-börsenkotierten Schweizer Unternehmen. Davon sind die meisten im Dienstleistungs- oder im Industriebereich tätig (jeweils 31%), erzielen einen Umsatz zwischen 10 und 30 Millionen Franken (65%) und beschäftigen bis zu 50 Mitarbeitende (37%).

(AWP)