Bei UBS und Credit Suisse gilt das erste Quartal als das wichtigste des Jahres. Bis zu 40 Prozent des Jahresgewinns erzielen die beiden Schweizer Grossbanken zwischen Anfang Januar und Ende März. Doch nun zeichnet sich ein zweites Quartal ab, das den ersten drei Monaten in Nichts nachsteht.

Das zumindest schreibt die britische Barclays am frühen Dienstagmorgen in einem Kommentar zu den europäischen Investmentbanken. Die Handelsabteilungen hätten sowohl die kräftige Erholung an den Finanzmärkten als auch die weiterhin starken Kursschwankungen zu Geld machen können, lassen die Autoren durchblicken. Darauf abgestützt erhöhen sie die diesjährigen Gewinnschätzungen für die UBS um 27 Prozent. Jene für die ewige Rivalin Credit Suisse steigen sogar um 39 Prozent.

Es droht eine schwächere zweite Jahreshälfte

Allerdings sollten die Aktionärinnen und Aktionäre der beiden Schweizer Grossbanken deswegen nicht gleich in Euphorie verfallen. Denn Barclays empfiehlt die Aktien von UBS und Credit Suisse wie bis anhin mit "Underweight" zum Verkauf. Bei der UBS lautet das Kursziel 9 Franken, bei der Credit Suisse neuerdings 8 (zuvor 7) Franken.

Wie die Autoren im Kommentar festhalten, dürfte die Ertragsentwicklung bei den europäischen Investmentbanken ihren Höhepunkt durchschritten haben. Ihres Erachtens erwartet auch UBS und Credit Suisse eine deutlich schwierigere zweite Jahreshälfte. Hinzu kommt die hohe Vergleichsbasis vom letzten Jahr.

Doch auch in Bezug auf die Dividende und die Aktienrückkauftätigkeit sehen die Autoren die beiden Schweizer Grossbanken nicht noch einmal eine Schippe drauflegen. Auf Drängen der Finanzmarktaufsicht Finma zahlen UBS und Credit Suisse ihre Dividende für das vergangene Geschäftsjahr in zwei Tranchen aus. Die erste Hälfte der Dividende floss im Mai dieses Jahres. Die zweite Hälfte soll den Aktionärinnen und Aktionären im späteren Jahresverlauf ausbezahlt werden, sofern es die dannzumalige Situation zulässt.

Credit-Suisse-Aktie hinkt jener der UBS hinterher

Bei Barclays geht man zwar davon aus, dass auch die zweite Dividendentranche fliesst. Dennoch sehen die Briten die beiden Schweizer Grossbanken ihre Dividenden im kommenden Jahr um die Hälfte kürzen.

Mit einem Minus von 16 Prozent schneidet die Aktie der UBS seit Jahresbeginn besser als jene der Credit Suisse ab. Letztere um 28 Prozent unter dem Stand von Anfang Januar.