Wenn JP Morgan eine Empfehlung ausspricht, dann zaudern die Marktpartizipanten meist nicht lange. Das amerikanische Bankinstitut gehört zu den mächtigsten überhaupt.

Das bekommen am Dienstagmorgen auch die Aktien von Holcim und Bâloise zu spüren. Für beide wartet JP Morgan mit einer Verkaufsempfehlung auf. Während die Aktie von Holcim an der Schweizer Börse SIX zur Stunde um 2,3 Prozent auf 64,25 Franken einbrechen, geben jene von Bâloise 1 Prozent auf 104,50 Franken nach. Händler berichten in beiden Fällen von grösseren aus dem Ausland eintreffenden Abgaben.

Unterschiedliche Gründe für die beiden Verkaufsempfehlungen

Bei Holcim nimmt das amerikanische Bankinstitut eine Studie zur europäischen Zementindustrie zum Anlass, um die Anlageempfehlung von «Neutral» auf «Underweight» zu senken. Nach einer Abwärtsrevision der Gewinnschätzungen um 14,5 Prozent für 2013 und um satte 22,4 Prozent für das kommende Jahr lautet das Kursziel neu 58 (63,80) Franken.

Im Vorfeld der Quartalsergebnispräsentation lässt JP Morgan nichts Gutes am Zürcher Zementhersteller. Langfristig betrachtet sei das Unternehmen zwar in attraktiven Regionen tätig. Bis auf weiteres habe es in den Schwellenländern allerdings mit währungs- und nachfrageseitigem Gegenwind zu kämpfen. Das gelte insbesondere für die beiden indischen Tochtergesellschaften ACC und Ambuja Cement. Holcim könne dem in diesem Zusammenhang erwarteten Margendruck mit den in der Vergangenheit eingeleiteten Kosteneinsparmassnahmen nur teilweise Herr werden. Die nächstjährigen Konsensschätzungen hält JP Morgan für um rund 9 Prozent zu hoch.

Die Aktie von Bâloise wird beim amerikanischen Bankinstitut hingegen aufgrund der seit Jahresbeginn starken Kursentwicklung von «Neutral» auf «Underweight» zurückgestuft. Nach Anpassungen im Bewertungsmodell wird das Kursziel neu mit 101 (109) Franken angegeben. Die Hoffnungen auf positive Neuigkeiten anlässlich des diesjährigen Investorentages vom 22. Oktober hält man bei JP Morgan für eingepreist. Ausserdem seien die beiden Mitbewerber Swiss Re und Zurich Insurance Group nicht nur günstiger bewertet, sie würden auch eine deutlich höhere Dividendenrendite bieten. Beim amerikanischen Bankinstitut wird deshalb zu Umschichtungstransaktionen aus der Aktie von Bâloise in jene der beiden Mitbewerber geraten.

Verkaufsempfehlungen hat JP Morgan hierzulande unter anderem auch für die Aktien von Nobel Biocare und Logitech.