In den vergangenen Jahren hat sich Blackstone auf ausgewählte Sektoren wie Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie konzentriert, wo Indien nach Aussage von Blackstone-Manager Amit Dixit die grösste Akkumulation von Vermögen bevorsteht. Diese veränderte Ausrichtung, gepaart mit grösseren Investitionssummen, trug dazu bei, die Erträge auf das bis zu Sechsfache hochzuschrauben, im Zuge von jüngsten Veräusserungen von Beteiligungen in Indien. Diese Angaben machte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber Bloomberg News.

Blackstone verzeichnete eine annualisierte interne Ertragsrate von rund 30 Prozent bei seinen Private-Equity-Investitionen in Indien seit 2011. Das sei der höchste Wert weltweit, sagte die Person. Die Gesellschaft erwirtschaftete in China im gleichen Zeitraum Erträge auf ihre Anlagen in Höhe von rund 25 Prozent, hiess es weiter. Fonds mit Indien-Schwerpunkt über alle Zeiträume hinweg haben laut Preqin eine durchschnittliche Rendite von 12,4 Prozent erzielt.

"In der Vergangenheit klagte die Branche, es sei einfach, in Indien zu investieren, aber schwierig, das Geld ins Ausland zu transferieren", sagte Dixit in einem Interview im Büro von Blackstone in Mumbai. "Das hat sich jetzt geändert - wir haben seit 2014 ein für sogenannte Exits freundliches Umfeld."

Dixit lehnte es ab, die Erträge des Fonds zu kommentieren, unter Berufung auf Vertraulichkeitsvereinbarungen.

Einstieg über Mehrheitsbeteiligungen

Blackstone hatte in der Vergangenheit in Indien Minderheitsbeteiligungen erworben. Dixit zufolge entschied die Gesellschaft 2011, sich nicht mehr passiv, sondern über Mehrheitsbeteiligungen bei indischen Unternehmen einzusteigen. Dabei lag der Schwerpunkt auf Branchen, wo Blackstone über "profundes Wissen" verfüge, etwa der Finanzsektor, Gesundheit und Industrie.

Die Ergebnisse machen sich bemerkbar. Blackstone beteiligte sich 2013 an Trans Maldivian Airways und einigte sich mit seinen Partnern im Dezember auf den Verkauf der Fluggesellschaft für 500 Mio. Dollar an ein Konsortium unter der Leitung von Bain Capital. Der Ertrag lag laut Angaben einer mit dem Vorgang vertrauten Person beim 4,8-fachen des Investments.

Die Sechsfache Rendite erwirtschaftete Blackstone bei seiner Investition in SH Kelkar & Co., einem Hersteller von Aromen und Düften, sagte die Person. Zu den Kunden zählt Unilever. Die Buyout-Firma verkaufte einen Teil der Beteiligung an SH Kelkar beim Börsengang 2015 und hat im Vorjahr die Beteiligung weiter reduziert.

"Der Schlüssel zum jüngsten Erfolg des Blackstone-Teams in Indien war ihre Fähigkeit, Deals in Indien durchzuführen, wo sie das Geschäft kontrollierten. Sie hatten das Vertrauen und die Fähigkeit, diese Unternehmen zu managen", sagte Sanjay Agarwal, Executive Chairman Corporate Finance bei der Deutschen Bank in Indien. "Sie haben die Geschichte der Private-Equity-Firmen in Indien umgeschrieben."

Starke Einflussnahme auf gekaufte Firmen

Zuvor herrschte die Ansicht vor, man brauche einheimische Familien als Geschäftspartner, ergänzte Agarwal.Im Jahr 2016 hat Blackstone seinen grössten Kauf in Indien abgeschlossen. Für rund 870 Mio. Dollar erwarben die Amerikaner eine Kontrollmehrheit an Mphasis, einem Technologiedienstleister mit Sitz in Bengaluru. Verkäufer war Hewlett Packard Enterprise Co.

Die Buyout-Gesellschaft hat damit begonnen, gleich zu Beginn Veränderungen im Management und bei operativen Abläufen herbeizuführen. Laut Dixit wurden mehr als 20 Blackstone-Unternehmen zu Kunden indischer Technologiefirmen wie Mphasis, Intelnet Global Services Pvt und IBS Software Services Pvt. Das half auch bei 14 weiteren Zukäufen.

Blackstone ist seit 2005 in Indien tätig. Die Neuausrichtung der Strategie erfolgte, nachdem bei einigen anfänglichen Beteiligungen Lehrgeld gezahlt wurde. Investitionen erbrachten nicht den erwarteten Ertrag angesichts der Wahl falscher Branchen und mangelnder Vorbereitung auf eine Währungsabwertung. "Wir waren neu in Indien und wir lernten", sagte Dixit. "Der Private-Equity-Sektor hat damals im Land Fuss gefasst."

Blackstones Private-Equity-Fonds haben nun insgesamt 3,5 Milliarden Dollar in Indien investiert. Das Unternehmen plant für die nächsten fünf Jahre weitere Investitionen in Höhe von 2 Milliarden Dollar, sagte Dixit.

(Bloomberg)