Angetrieben von höheren Benzinkosten stiegen die Verbraucherpreise im August um 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Im Juli lag die Teuerung noch bei 1,7 Prozent. "Eine höhere Inflation macht eine schnellere Straffung der Geldpolitik durch die Notenbank Fed wahrscheinlicher", sagte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Am Mittwoch kommender Woche entscheiden die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen über die Zinsen und den Abbau ihrer billionenschweren Wertpapier-Bestände, die sie in der zurückliegenden Krisenjahren zur Stabilisierung der Konjunktur angehäuft haben. Angesichts der wieder rund laufenden Konjunktur haben die Währungshüter die Zinszügel dieses Jahr bereits zwei Mal gestrafft - zuletzt im Juni: Seither liegt der Leitzins in einer Spanne zwischen 1,0 und 1,25 Prozent.

Erhöhung noch in diesem Jahr

Die Fed hat eine weitere Erhöhung noch in diesem Jahr signalisiert. Nach Ansicht von Ökonom Harm Bandholz von der Bank UniCredit dürfte die anziehende Teuerung für Zuversicht unter den Währungshütern sorgen, dass sie auf gutem Weg zum Erreichen ihres Inflationsziels sind. "Damit ist eine Zinserhöhung im Dezember im Bereich des Möglichen", betonte Bandholz. Investoren taxierten die Wahrscheinlichkeit dafür auf knapp 51 Prozent. Vor Veröffentlichung der Inflationsdaten waren es nur 41 Prozent.

Die Fed strebt neben Vollbeschäftigung eine Inflation von zwei Prozent an. Die Währungshüter achten dabei besonders auf Preisveränderungen bei den persönlichen Ausgaben der Verbraucher, hierbei werden allerdings Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert. Diese Teuerungskennziffer lag im Juli bei 1,4 Prozent und damit noch deutlich unter der Fed-Zielmarke.

(Reuters)