US-Präsident Donald Trump hat einer Zeitung zufolge von den Behörden in Georgia eine Änderung des Ergebnisses der Präsidentenwahl in dem Bundesstaat verlangt. Die "Washington Post" berichtete am Sonntag unter Berufung auf eine Tonaufnahme, Trump habe den für die Wahl zuständigen Innenminister des Staates, Brad Raffensperger, in einem Telefonat unter Druck gesetzt. Die Menschen in Georgia und in den USA seien wütend, zitierte das Blatt den Präsidenten. "Und es ist nichts Falsches daran zu sagen, dass Sie neu berechnet haben", habe Trump zum Wahlergebnis erklärt. "Alles, was ich tun möchte, ist folgendes: Ich möchte nur 11.780 Stimmen finden", hiess es weiter. Dem Blatt zufolge wies Raffensperger Trumps Darstellungen zurück.

Stellungnahmen von Trump, Raffensperger sowie dem Wahlsieger und designierten Präsidenten Joe Biden lagen zunächst nicht vor. Trump hatte vor der Veröffentlichung des Berichts auf Twitter erklärt, er habe mit Raffensperger - wie er ein Republikaner - telefoniert. Dieser sei "unwillig oder unfähig" gewesen, Fragen zu mutmasslichen Fällen von Wahlfälschung zu beantworten. Raffensperger erklärte dazu: "Mit Respekt, Präsident Trump: Was Sie sagen ist unwahr. Die Wahrheit wird ans Licht kommen."

Trump hat seit seiner Niederlage bei der Präsidentenwahl Anfang November wiederholt von massiver Wahlfälschung in mehreren Bundesstaaten gesprochen und sich selbst als den eigentlichen Sieger bezeichnet. Belastbare Belege für seine Behauptungen hat er nicht vorgelegt, zahlreichen Klagen in mehreren Bundesstaaten scheiterten. Auch bei einem Sieg in Georgia hätte Trump die Abstimmung verloren. Am Dienstag finden in dem Bundesstaat Stichwahlen statt, die darüber entscheiden, welche Partei die kommenden zwei Jahre den Senat kontrolliert. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden.

(Reuters)