Der amerikanische Hedge-Fonds-Manager und Milliardär George Soros ist kein unbeschriebenes Blatt: Geradezu legendär ist sein Angriff auf das britische Pfund vom September 1992, der ihm rund eine Milliarde Dollar in die Kasse spülte und den Mythos der britischen Zentralbank ankratzte.

Nun hat sich seine Fondsgesellschaft auf den amerikanischen Aktienmarkt eingeschossen. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, hat sie die Anzahl Put-Optionen auf den S&P-500-Index im Laufe des vierten Quartals 2013 mehr als verdoppelt.

Soros setzt nicht zum ersten Mal auf tiefere Aktienkurse

Es ist nicht ungewöhnlich für eine grosse Fondsgesellschaft, sich über Put-Optionen gegen rückläufige Kurse abzusichern. In diesem Fall beträgt das Engagement allerdings 1,3 Milliarden Dollar und damit 11,1 Prozent aller der US-Börsenaufsicht gegenüber meldepflichtigen Beteiligungen des Fonds. Mit anderen Worten: Soros wettet im grossen Stil auf einen grösseren Rückschlag am amerikanischen Aktienmarkt.

Nicht immer positionieren sich Hedge-Fonds-Manager so, wie sie sich in der Öffentlichkeit äussern. Soros scheint allerdings Wort zu halten, warnte er doch erst im Januar vor den von China ausgehenden Risiken für die Märkte. Gleichzeitig zog er gewisse Parallelen zur Zeit kurz vor der Börsenkorrektur von 2008.

Die Fondsgesellschaft des Milliardärs setzt nicht zum ersten Mal auf tiefere Aktienkurse. Im dritten Quartal letzten Jahres hielt die Gesellschaft sogar Put-Optionen im Umfang von 13,5 Prozent. Da eine grössere Korrektur ausblieb, wurde die Position im Quartalsverlauf auf 5,14 Prozent reduziert und erst jetzt wieder deutlich erhöht.

Obschon Soros in der Vergangenheit immer wieder eine gute Nase bewiesen hat, ist auch er nicht unfehlbar. Das zeigt seine Wette auf einen fallenden amerikanischen Aktienmarkt im dritten Quartal des letzten Jahres. Aus Anlegersicht sollten die Baisseengagements der Fondsgesellschaft des Milliardärs deshalb nicht überbewertet werden.