Bei der Zahl handle es sich um einen Durchschnittswert für den Bereich, in dem das Fixed-Income-Handelsgeschäft angesiedelt ist, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Es werde allerdings Anpassungen für individuelle Leistungen und Abteilungen geben. Insgesamt sinke die variable Vergütung bei der Bank um etwa 20 Prozent, hieß es weiter.

Vorstandschef Christian Sewing steckt in einer Zwickmühle: Er muss sein oft wiederholtes Versprechen einlösen, die um Restrukturierungsausgaben bereinigten Kosten auf unter 21,5 Milliarden Euro zu senken, während er gleichzeitig Top-Talente bei der angeschlagenen Investmentbank halten und die Aufsichtsbehörden beschwichtigen muss. Das Spannunghsfeld zwischen Kostenreduzierung und Wachstum hat sich noch weiter verschärft, nachdem er an einem Investorentag im Dezember angekündigt hatte, den Fixed-Income-Handelsbereich in den Mittelpunkt der Expansionspläne zu stellen.

Die Bank strebe eine höhere Differenz zwischen den variablen Vergütungen für Leistungsträger und für Mitarbeiter mit einer schlechteren Performance an, sagten zwei informierte Personen. Der verkleinerte Bonuspool spiegle aber auch den geringeren Personalbestand im Rahmen der Umstrukturierungspläne wider. Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Turnaround-Plan

Im vergangenen Jahr vergab die Bank variable Vergütungen in Höhe von 1,95 Milliarden Euro. Mit einer Reduzierung des Bonuspools um insgesamt ein Fünftel würde Sewing also rund 400 Millionen Euro einsparen.

Nach dem Abbruch der Gespräche mit der Commerzbank im April letzten Jahres hatte Sewing für Deutschlands größten Kreditgeber einen Turnaround-Plan vorgestellt, in dessen Rahmen die globalen Aktivitäten radikal verkleinert und neu gestaltet werden. Die Bank baut 18'000 Stellen ab, setzt ihre Dividende aus, reduziert das Risiko in der Investmentbank und zieht sich aus Sales und Trading von Aktien zurück.

Bloomberg hatte im Dezember berichtet, dass die Deutsche Bank eine Kürzung des Bonuspools um rund 20 Prozent erwägt. Die Bank will ihre Ergebnisse für das vierte Quartal am 30. Januar vorlegen. Die Höhe des Bonuspools wird in der Regel im Jahresbericht veröffentlicht, der für den 20. März auf der Agenda steht.

(Bloomberg)