2020 erreichten die persönlichen Finanzvermögen 250 Billionen Dollar, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Global Wealth 2021" der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht. Geschuldet sei der Zuwachs von 8,3 Prozent binnen eines Jahres dem starken Anstieg der Aktienmärkte und einem sprunghaften Anstieg der Ersparnisse.

BCG zufolge dürften die Vermögen in den nächsten fünf Jahren im Einklang mit der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung weiter deutlich zunehmen. Motoren des Wachstums dürften vor allem Nordamerika, Westeuropa und Asien - ohne Japan - sein. Bis 2025 dürften in diesen Regionen 87 Prozent des erwarteten Vermögenszuwachses generiert werden.

Mehr Ultra-Reiche in China

Die Zahl der Ultra-Reichen - Personen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar - nahm vergangenes Jahr um 6000 zu. Die etwa 60'000 Personen umfassende Gruppe besitze insgesamt 22 Billionen Dollar des investierbaren Vermögens. China sei auf dem besten Weg, die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als Land mit den meisten Ultra-Reichen abzulösen.

BCG zufolge sind viele Vermögensverwalter nicht gerüstet, die nächste Generation von Ultra-Reichen zu betreuen. Diese Personen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren hätten einen längeren Anlagehorizont, eine grössere Risikobereitschaft und oft den Wunsch, mit ihrem Vermögen nicht nur solide Renditen zu erzielen, sondern auch etwas für die Gesellschaft zu bewirken. "Die wachstumsstarken Märkte stellen eine riesige Chance dar, aber die Vermögensverwalter müssen ein echtes Verständnis für die lokalen Unterschiede und auch für wichtige demografische Veränderungen entwickeln", erklärte Studien-Mitautorin Anna Zakrzewski. Beispielsweise seien inzwischen zwölf Prozent der Ultra-Reichen Frauen.

Für die Branche macht Zakrzewski zudem Personen mit einem Vermögen zwischen 100'000 und drei Millionen Dollar sowie Rentner als attraktive Zielgruppen aus. Diese beiden Gruppe verfügten über 59 beziehungsweise 29,3 Billionen investierbares Vermögen. Und Kunden mit einfachen Investitions-Bedürfnissen würden oft schlecht mit standardisierten Produkten betreut. "Dies ist im Grunde eine verpasste Chance", erklärte Zakrzewski.

(Reuters)