Der auf Firmenkunden ausgerichtete Erstversicherer setzt dabei unter anderem auch auf die selbst entwickelte Dienstleistungsplattform "Pulse". Dort ist der japanische Versicherer Mitsui Sumitomo Insurance neu als Kunde dazugekommen.

"Wir haben in den letzten Jahren in den Aufbau der 'Pulse'-Plattform investiert und uns dazu entschlossen, die Technologie nicht nur für unser Geschäft zu nutzen, sondern es auch am Markt anzubieten", sagte Corso-Chef Andreas Berger am Montag an einer Telefonkonferenz mit Medienvertreter. Mit Abo-Gebühren für das Basisangebot und zusätzlichen Dienstleistungen will Corso neue Ertragsfelder erschliessen.

Bei "Pulse" handelt es sich um eine Softwarelösung mit Dienstleistungen (Software as a Service - SaaS) rund um Versicherungsthemen. Das Angebot wird bereits von Brokern oder Versicherungsgesellschaften wie etwa der Württembergischen Versicherung genutzt. Neu komme ab dem kommenden Jahr Mitsui Sumitomo Insurance dazu, sagte Berger. Die Japaner werden "Pulse" zunächst für das Europageschäft nutzen und später weltweit einführen.

Doch nicht nur im Segment Internationale Versicherungsprogramme will Corso zulegen, auch im grössten Geschäftsteil dem Sachgeschäft sieht die Swiss Re-Tochter Potenzial. Eine wichtige Rolle spiele dabei die wachsende Nachfrage nach Schutz vor Klima- oder Cyberrisiken, fuhr Berger fort. Und darüber hinaus werde man das sich im Aufbau befindende "Accident&Health"-Geschäft weiter vorantreiben.

Turnaround geschafft

Die Swiss Re-Tochter Corso war in den vergangenen Jahren so etwas wie das Sorgenkind für den Rückversicherer. In diesem Jahr ist der Turnaround definitiv geglückt: Nach neun Monaten hat Corso einen Gewinn in Höhe von 425 Millionen US-Dollar (VJ Verlust 357 Mio) erzielt und den Schaden-Kostensatz auf 91,1 Prozent deutlich verbessert. Je deutlicher der Wert unter 100 Prozent liegt, umso mehr verdient Corso mit dem Geschäft.

"Wir sind sehr gut auf Kurs, um unser angestrebtes Ziel einer Combined Ratio von unter 97 Prozent in diesem Jahr zu erreichen", sagte Berger. Das sei das Resultat des vor zweieinhalb Jahren eingeleiteten Umbaus. Beim Zeichnen von Versicherungsgeschäft habe man die Profitabilität stärker in den Vordergrund gerückt, die Bilanz sei auf ein solides Fundament gestellt worden und das Geschäftsmodell sei heute effizienter aufgestellt als zuvor, zählte Berger auf.

Und die Zeichen stehen gut, dass Corso auch künftig Gewinne schreiben wird. Dazu erhält die Swiss Re-Tochter Unterstützung an der Preisfront. Nachdem Corso laut Berger die Preise im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 15 Prozent und im laufenden Jahr um 12 Prozent erhöht hat, sei auch im 2022 mit weiter steigenden Preisen zu rechnen. Dafür seien unter anderem die verheerenden Unwetter in diesem Jahr in den USA und Europa mitverantwortlich, hiess es. Das Preiswachstum werde sich allerdings etwas abschwächen.

(AWP)