Derzeit laufen noch "aufwendige Einzelprüfungen" ausstehender Fälle, wie Zurich der deutschen Zeitung "Welt" vom Mittwoch mitteilte. "Wir verfolgen aber das Ziel, bis Juni auch alle manuell zu bearbeitenden Einzelfälle zu regulieren", hiess es.

Das Verfahren habe sich unter anderem verzögert, da in etwa jedem zehnten Fall einem Kundenanspruch keine entsprechende Buchungsnummer zuzuordnen gewesen sei. "Weitere 35'000 Fälle können wegen inkorrekter Kontonummern nicht angewiesen werden oder erweisen sich als Doppelerfassungen", erklärte der Versicherer weiter.

Die deutsche Thomas Cook war durch die Pleite des britischen Mutterkonzerns ebenfalls in die Krise gerutscht und hatte Ende September Insolvenz angemeldet. Rund 140'000 Feriengäste wurden davon im Urlaub überrascht. Sie wurden nach Hause gebracht, dafür zahlte Zurich rund 59,6 Millionen Euro.

Da die Haftung für den Kundengeldabsicherer von Thomas Cook pro Geschäftsjahr gesetzlich auf 110 Millionen Euro begrenzt ist, kann Zurich nach eigenen Angaben nicht für alle geltend gemachten Ansprüche aufkommen. Die deutsche Regierung hatte aber angekündigt, einspringen zu wollen und für eine komplette Entschädigung aller Betroffenen in Deutschland zu sorgen. Wie die "Welt" berichtete, erfassten die Insolvenzverwalter bisher die Ansprüche von rund 110'000 Reisenden.

(AWP)