Die Allianz-Tochter AGCS, die sich in erster Linie um grössere Unternehmenskunden kümmert, hat für Covid-19-Schäden in diesem Jahr rund 488 Millionen Euro reserviert. Das sagte Thomas Sepp, der im AGCS-Vorstand den Schadenbereich verantwortet, am Montag in einer Telefonkonferenz. Der massgebliche Treiber dabei sei der Bereich Entertainment gewesen, und hier wiederum zu 60 Prozent die Einschränkung von Film- oder Kinoproduktionen.

"Viele Produktion mussten unterbrochen und teilweise abgebrochen worden. Wir sichern dieses Schäden ab", sagte Sepp. Er verwies darauf, dass Stilllegungen aufgrund behördlicher Anordnungen erfolgten. Die Wiederaufnahme von Produktionen laufe nur sehr verhalten.

Aus der Pandemie hat die AGCS ihre Lehren gezogen. "Alle Sachen, die neu geschrieben werden, sind bereits mit einem Covid-Ausschluss oder einer entsprechenden Korrektur versehen, so dass wir dort kein weiteres neues Risiko eingehen", sagte Sepp. Das Unternehmen habe gelernt, dass solche "Akkumulationsrisiken eigentlich nicht managebar und nicht stemmbar sind".

Absage von Live-Veranstaltungen belasten

Die restlichen etwa 40 Prozent der Schadensbelastungen im Sektor Entertainment gehen überwiegend auf die Absage von Live-Veranstaltungen zurück.

Konzernweit hatte die Allianz für die ersten beiden Quartale eine Covid-19-bedingte Belastung von rund 1,2 Milliarden Euro ausgewiesen. Zwei Drittel davon entfielen auf die Schaden- und Unfallversicherung, der Rest auf die Lebens- und Krankenversicherung.

Die AGCS versichert nach eigenen Angaben seit mehr als 100 Jahren Filme. Über 60 Mitarbeiter kümmern sich heute innerhalb des Unternehmens um den Bereich Entertainment. Der Konzern ist nach eigenen Angaben der grösste Versicherer von Studios in Hollywood.

(Bloomberg)